Bei einer Gedenkveranstaltung zum 125. Geburtstag der Sportlerin Lili Henoch haben Familienmitglieder einige Bücher aus ihrem Besitz zurückerhalten. Die Veranstaltung fand in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin statt.
In einem Buchbestand, der in der Nachkriegszeit in der Synagoge am Fraenkelufer in Berlin gefunden wurde, befanden sich auch Bücher der Familie Henoch. In einem Forschungsprojekt, das an der Moses Mendelssohn Akademie Halberstadt angesiedelt ist und vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, der Moses Mendelssohn Stiftung Berlin und dem Unternehmer Manfred Wolff gefördert wird, erfolgt derzeit eine Recherche zur Provenienz der Bücher. Anhand von Namenseinträgen, Exlibris und anderen Annotationen werden die ursprünglichen Eigentümer und mögliche Rechtsnachfolger ermittelt.
Die Sportlerin Lili Henoch wurde am 26. Oktober 1899 in Königsberg geboren und trat zwischen 1919 und 1926 in den Disziplinen Kugelstoßen, Diskuswurf, Weitsprung sowie 4-mal-100-Meter-Staffel für den Berliner Sport-Club (BSC) an. Sie wurde zehnfache Deutsche Meisterin und stellte vier Weltrekorde auf. Bis zu ihrem Ausschluss 1933 war Lili Henoch im BSC in leitender Funktion tätig. Im September 1942 wurde sie mit ihrer Mutter Rose Henoch von Berlin aus nach Riga deportiert und unmittelbar ermordet.