Ehepaar Gouaffo präsentiert Ehrenurkunde.
Koloniale Kontexte

Grimm-Preis für Förderbeiratsmitglied Albert Gouaffo

DAAD ehrt kamerunischen Germanisten für seine Verdienste.

Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) hat den kamerunischen Germanisten Albert Gouaffo mit dem Jacob- und Wilhelm-Grimm-Preis ausgezeichnet. Der Preis umfasst 10.000 Euro und einen Forschungsaufenthalt in Deutschland. Gouaffo gehört seit 2019 dem Förderbeirat „Koloniale Kontexte“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste an und hat sich sehr um den Förderbereich „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ verdient gemacht. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Etablierung kooperativer Forschungsprojekte. Das Zentrum freut sich mit Albert Gouaffo und gratuliert herzlich zu dieser Würdigung seiner Arbeit!

Professor Dr. Albert Gouaffo, Literatur- und Kulturwissenschaftler an der Universität Dschang im Westen Kameruns, forscht zu Erinnerungskultur, Postkolonialismus und deutsch-afrikanischer Literatur. Er studierte, promovierte und habilitierte sich an der Universität des Saarlands. Seit 2006 ist er Professor an der Universität Dschang. Mit vielfältigen Publikationen auf Deutsch, Französisch und Englisch fördert er die interkulturelle Germanistik und die Auseinandersetzung mit der deutschen Kolonialzeit in Kamerun. Als Gründer einer Germanistik-Fachzeitschrift und Vizepräsident des Verbandes „Germanistik in Afrika Subsahara“ engagiert er sich zudem für die Vernetzung der Germanistik auf dem Kontinent.

„Professor Gouaffo leistet mit seiner Forschung einen wichtigen Beitrag zur Anerkennung kolonialer Gewalt und dem geschichtssensiblen Umgang mit afrikanischen Kulturgütern. Seine Arbeit zur deutschen Kolonialzeit in Westafrika erhellt zudem ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte“, so DAAD-Präsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee.

Die Grimm-Preise ehren seit 1995 ausländische Wissenschaftler:innen, die sich in besonderem Maße um die internationale Zusammenarbeit in der Germanistik und im Bereich Deutsch als Fremdsprache verdient gemacht haben. Die Preise werden aus Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert.

Lesen Sie hier ein Interview mit dem Preisträger Gouaffo: https://www.daad.de/de/der-daad/daad-journal/themen/2025/grimm-preis-fuer-kamerunischen-forscher/