In der Reihe Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ist ein weiteres Paper im Themenbereich „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ erschienen: „Missionary Societies and Religious Orders in German Colonies and Their Contribution to Ethnographic Collections“ ist die neunte Ausgabe der Online-Publikationsreihe.
Jan Hüsgen beleuchtet die komplexen Verflechtungen zwischen christlicher Mission und der Aneignung von Sammlungsgut während der deutschen Kolonialherrschaft. Missionarische Akteure, die in der Provenienzforschung oft unterschätzt werden, spielten eine bedeutende Rolle beim Transfer von Artefakten in europäische Museumssammlungen – nicht nur als Mittelsmänner, sondern als einflussreiche Akteure in Prozessen transkultureller Übersetzung und Aneignung von kulturellen Gegenständen und religiösen Artefakten.
Ausgehend vom aktuellen Forschungsbedarf hinsichtlich der Erwerbungen für Missionssammlungen und ethnologische Museen bietet das Paper einen Überblick über die in deutschen Kolonialgebieten tätigen Missionsgesellschaften und Missionsorden.
Es werden die Strukturen verschiedener Missionsgesellschaften in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika, Ozeanien und Asien skizziert sowie deren Netzwerke, Beweggründe und heutige Hinterlassenschaften untersucht.
Jan Hüsgen: „Missionary Societies and Religious Orders in German Colonies and Their Contribution to Ethnographic Collections“: https://doi.org/10.25360/01-2025-00046
Im Rahmen eines „Kolloquiums Provenienzforschung“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste wird das Working Paper am Montag, 14. Juli 2025, 18 Uhr, vorgestellt. Dr. Jan Hüsgen wird mit Dr. Ohiniko Mawussé Toffa (Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin) über Missionsgesellschaften und ihre Sammlungspraxis ins Gespräch kommen. Moderiert wird der Abend von Isabella Bozsa (Museum der Kulturen Basel).
Zur Anmeldung: https://kulturgutverluste.de/meldungen/kolloquium-provenienzforschung-latest-working-paper