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NS-Raubgut

Restitution von NS-Raubgut in Mainz

Mehrere Objekte aus dem Landesmuseum wurden an die Nachkommen der rechtmäßigen Eigentümerin zurückgegeben.

Die Stadt Mainz und das Landesmuseum Mainz der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz haben im Februar drei Gemälde und zwei Stühle aus dem früheren Besitz von Stephanie Gebhardt-Lorch an deren Nachkommen zurückgegeben.

Die Objekte waren zuvor von der Provenienzforscherin Dr. Emily Löffler im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Projekts als NS-verfolgungsbedingt entzogen identifiziert worden. Die Werke gelangten im September 1943 als Teil einer Überweisung des Oberfinanzpräsidenten Hessen in Darmstadt in den Bestand der damaligen Gemäldegalerie Mainz. Das Konvolut umfasste Gemälde, Grafiken, Kunsthandwerk und Möbel aus jüdischem Eigentum, die die Finanzämter Mainz, Darmstadt und Gießen im Zusammenhang mit den Deportationen aus dem Volksstaat Hessen in den Jahren 1942 und 1943 beschlagnahmt hatten.

Durch umfangreiche Recherchen konnte die Mainzerin Stephanie Gebhardt, geb. Lorch (1869–1944), als ursprüngliche Eigentümerin der restituierten Objekte identifiziert werden. Sie war am 27. September 1942 in das KZ Theresienstadt deportiert und dort am 3. Oktober 1944 ermordet worden.

Auf Wunsch der Familie fand die Übergabe unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt.

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