Zwei Personen schauen in ein Buch, im Hintergrund Regale mit Akten
NS-Raubgut

Sammlung der Stiftung Luthergedenkstätten wird auf NS-Raubgut untersucht

Ein Provenienzforschungsprojekt in Sachsen-Anhalt erforscht Erwerbungen aus den Jahren 1933-1945.

Die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt hat  ein Provenienzforschungsprojekt zu Objekten begonnen, die in der NS-Zeit in die Sammlung kamen. Bis Ende des Jahres wird der Historiker und Provenienzforscher Patrick Bormann die Anschaffungen der Stiftung zwischen 1933 bis 1945 analysieren. Dazu zählen Zeugnisse aus der Reformationszeit und Gegenstände der Luther-Rezeption. Vorrangig sollen Handschriften und historische Drucke geprüft werden. Ermöglicht wird die Recherche durch Projektmittel des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste.

Insgesamt wurden in der NS-Zeit nach bisherigem Wissensstand von der Lutherhalle sieben Handschriften (vier davon unbedenklich), 177 Historische Drucke aus der Zeit des 16. bis 18. Jahrhunderts, 27 Gemälde (10 davon unbedenklich), zwei Plastiken, zwei Objekte des Kunsthandwerks, zehn Numismatica (Münzen) und 1.393 Bücher erworben.

Das Projekt und seine Ergebnisse werden öffentlich dokumentiert und in die Datenbanken „Lost Art“ und „Looted Cultural Assets" eingestellt. Zugleich zählt es zu einer Reihe von Vorhaben der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, in denen die Rolle der Lutherhalle während der NS-Zeit aufgearbeitet wird.

Zum Projekt Untersuchung der Sammlung der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt auf NS-verfolgungsbedingt entzogene Kulturgüter