Stolpersteine im Pflaster mit Blumen
NS-Raubgut

Stolpersteine für Familie Pagener

Auch das Projekt zur Rekonstruktion der Kölner Privatsammlung durch die Koordinationsstelle für Provenienzforschung in NRW in Kooperation mit den Nachkommen der Familie Pagener hat seinen Abschluss gefunden.

Vor dem ehemaligen Wohnsitz von Martha Pagener (geb. Weinberger, 1888–1950) und Julius Pagener (1875–1975) sowie ihrer Kinder in der Goltsteinstraße 211 in Köln-Marienburg sind am Montag durch die Koordinationsstelle für Provenienzforschung in Nordrhein-Westfalen (KPF.NRW) in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln und Nachkommen der Familie Pagener Stolpersteine verlegt worden. Damit fand ein einjähriges, durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördertes Projekt seinen Abschluss. 

Am Anfang des Projektes stand ein Koffer mit Unterlagen, welcher das Verfolgungsschicksal der Kölner Familie Pagener sowie ihre Bemühungen um Wiedergutmachung nach 1945 dokumentiert. Anträge sowie schriftliche Niederlegungen juristischer Verfahren aus dem Zeitraum 1934 bis 1968 gaben dabei einen konkreten Einblick in die Repressalien, denen die Kölner Familie unter dem NS-Regime ausgesetzt war. Zudem verweisen sie auf Personen aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Kontexten, die von der systematischen Enteignung und „Verwertung“ des Vermögens der Pageners profitierten. 

Ziel des Projektes war die Rekonstruktion der verschollenen Kunstsammlung und des Hausrats der Familie sowie des Verbleibs der Objekte nach 1939. Darüber hinaus wurden die Umstände des Verlustes untersucht, wobei der Schwerpunkt auf den in Köln durchgeführten Auktionen lag, die auch im Zusammenhang mit anderen geschädigten Familien von großer Bedeutung sein werden. Mit der Aufklärung des Einzelschicksals der Familie sollen geschädigte Familien ermutigt werden, Nachforschungen zu verlorenen Kunst- und Kulturgütern anzustellen.

Zum Projekt „Provenienz Martha und Julius Pagener –Verlust und Rekonstruktion einer Kölner Privatsammlung“