Larissa Förster
Koloniale Kontexte

Wir verabschieden Larissa Förster und wünschen ihr alles Gute in Frankfurt!

Larissa Förster wird zum Januar 2025 Direktorin des Weltkulturen Museums in Frankfurt am Main und verlässt damit das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste.

Die promovierte Kultur- und Sozialanthropologin hat seit 2019 als Leiterin den erfolgreichen Aufbau des Fachbereichs „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ verantwortet und seine Vernetzung in Forschung, Zivilgesellschaft und Politik entscheidend vorangetrieben. Es war ihr dabei ein besonderes Anliegen, die Förderpraxis kontinuierlich auch an die Erfordernisse internationaler Projekte und Kooperationspartner anzupassen.

Im November 2021 kuratierte sie mit dem Team ihres Fachbereichs die internationale Konferenz „The Long History of Claims for the Return of Cultural Heritage from Colonial Contexts“ sowie die dazu gehörige, kürzlich erschienene Publikation „Resist Reclaim Retrieve“.

Larissa Förster gelang es, den Fachbereich auch international als Ansprechpartner für Fragen der Provenienzforschung zu etablieren. Insbesondere in der Aufarbeitung der deutschen Kolonialherrschaft in Namibia setzte sie wichtige Akzente. Sie war Mitinitiatorin und wissenschaftliche Beraterin des Projekts „Confronting Colonial Pasts, Envisioning Creative Futures“, das von der Museum Association of Namibia mit den Staatlichen Museen zu Berlin durchgeführt wurde und u.a. zur Rückgabe von 23 Objekten nach Namibia führte. Mit der Publikation des Working Paper „Locating Namibian Cultural Heritage in Museums and Universities in German-Speaking Countries. A Finding Aid for Provenance Research“ veröffentlichte sie zusammen mit Gesa Grimme erstmals eine Übersicht zu Sammlungsgut aus Namibia im deutschsprachigen Raum.

Darüber hinaus ist ihr die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein großes Anliegen. Sie lehrt als Honorarprofessorin am Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt-Universität zu Berlin und hat über die Jahre diverse Abschlussarbeiten betreut.

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste und insbesondere der Fachbereich „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ verlieren mit Larissa Förster eine höchst engagierte und innovative Kollegin. Ihre besondere Gabe ist die große Offenheit, mit der sie auf unterschiedlichste Akteur:innen zugeht. Davon haben alle profitiert, die mit ihr in den vergangenen 5 Jahren gearbeitet haben. Wir bedauern Ihren Weggang, aber wünschen ihr für die Zukunft sowohl persönlich als auch beruflich alles Gute.