Erstcheck Koloniales Sammlungsgut im Museum Lüneburg

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Museum Lüneburg
Bundesland:
Niedersachsen
Ansprechpartner:
Dr. Hendrik Böttcher

PositionMuseumsstiftung Lüneburg

Tel.04131 72065-51

E-Mailh.boettcher@museumlueneburg.de

Dr. Ulfert Tschirner

PositionMuseumsstiftung Lüneburg

Tel.04131 72065-31

E-Mailu.tschirner@museumlueneburg.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im Museum Lüneburg sind mehrere ältere Sammlungen aufgegangen, die überwiegend Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden sind. Bei einigen Objekten ist davon auszugehen, dass sie aus kolonial- und möglicherweise Gewaltkontexten stammen. Das Museum möchte die Herkunft dieses Sammlungsgutes erforschen, um damit einen Beitrag zur Aufarbeitung der Lüneburger Kolonialgeschichte zu leisten und gegebenenfalls Restitutionen zu ermöglichen.

Ein großer Teil der Lüneburger Sammlung wurde im Krieg zusammen mit der Dokumentation zerstört. Die verbleibenden kolonialen Objekte liegen heute verstreut und oft unerkannt in verschiedenen Depots. Es ist davon auszugehen, dass sich in den Beständen trotz der Verluste noch knapp zweihundert Gegenstände aus Afrika, Amerika und Ostasien befinden. Dazu zählen unter anderem aufwändig verzierte Waffen, Bootsmodelle, Keramik und Schnitzarbeiten. Ein Teil davon kommt aus formeller deutscher Kolonialherrschaft, einige Gegenstände sind möglicherweise kulturell sensibel.

Anfang 2025 hat das Museum Lüneburg unterstützt vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste mit der Erforschung seiner kolonialen Sammlungen begonnen. Dafür soll zunächst im Rahmen eines Erstchecks ein Überblick über die vorhandenen Objekte und Dokumentationen geschaffen werden. Ziel ist insbesondere, die für eine spätere eingehendere die Provenienzforschung in Frage kommenden Objekte zu ermitteln, sie räumlichen und zeitlichen Herkunftskontexten zuzuordnen und die so erfassten Konvolute hinsichtlich ihrer Dringlichkeit zu priorisieren. Außerdem ist es ein wichtiges Anliegen des Projekts, die Problematik des kolonialen Museumsgutes öffentlich wahrnehmbar zu machen.

© Museum Lüneburg