Förderung der Provenienzforschung im Bereich Kriegsverluste
Fördermittel für die Erforschung von kriegsbedingt verlagerten Kulturgütern
Unabhängig von der nationalen und internationalen Rechtslage besteht auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges Bedarf an der Beschäftigung mit der kriegsbedingten Verlagerung von Kulturgütern. In diesem Sinne berät und unterstützt die Stiftung im Falle der Auffindung von Kriegsverlusten auch gemäß ihrer Stiftungssatzung (§ 2 Abs. 2).
Das Zentrum unterstützt Projekte der Grundlagenforschung in diesem Bereich. Gegenstand ist die Erforschung der historischen Vorgänge, der Strukturen und Methoden, der beteiligten Behörden und Institutionen sowie der Akteure und Geschädigten kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter, deren Provenienzen und Verluste. Dafür kooperiert das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste mit wissenschaftlichen Partnern, die zur Bearbeitung einer Forschungslücke besondere Sachkenntnis mitbringen, bereits thematische Vorarbeit geleistet haben, über spezielle Quellen verfügen oder einen besonderen Zugang zur Forschungsaufgabe haben. Daraufhin entwickeln beide gemeinsam ein Projekt, das ein vorher klar definiertes Desiderat im Forschungsbereich abdeckt.
Die Kooperationsprojekte zur Grundlagenforschung selbst sind keine Projekte der Provenienzforschung oder einer vertiefenden Bestandsprüfung. Stattdessen sollen diese Pilotprojekte Strukturen organisierter Kulturgutverlagerungen als Folge des Zweiten Weltkrieges herausarbeiten (Methoden, Akteur:innen, Betroffene, Objektgruppen, Ziele), Übersichtsdarstellungen und Fallstudien liefern, die Archivsituation ermitteln (Umfang, Standorte, Möglichkeiten/Schwierigkeiten der Recherche) und wichtige Aktenbestände erschließen.
Für alle Fragen möglicher Projektförderung zur Grundlagenforschung kriegsbedingt verlagerter Kulturgüter steht der Fachbereich „Kulturgutverluste im 20. Jahrhundert in Europa“ als Ansprechpartner zur Verfügung.
Ergebnisse
Die bisher gestarteten Forschungskooperationen zu kriegsbedingten Kulturgutverlusten sind über den Projektfinder des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste einsehbar. Die objektzentrierte Dokumentation von Ergebnissen zu diesem Themenkomplex erfolgt maßgeblich über die Lost Art-Datenbank. Zudem wird der Kenntnisstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste über die historischen Zusammenhänge von Verlagerungen und Verlusten nach und nach durch die Forschungsdatenbank Proveana abgebildet.