Zum Thema Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten hat das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste mehrere Publikationen herausgegeben und Veranstaltungen organisiert, die in der Dokumentation angesehen und angehört werden können.
Der Help Desk bietet Opfern des NS-Regimes und ihren Nachfahren Beratung und Hilfestellung bei Fragen des NS-Kulturgutraubs. Er dient als niederschwelliger erster und zentraler Anlaufpunkt in Deutschland und wendet sich insbesondere an Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt außerhalb Deutschlands haben und die mit den Verfahrensabläufen in Deutschland, insbesondere im Hinblick auf den Kulturföderalismus, nicht vertraut sind. Die Kontaktstelle soll bei ersten Schritten unterstützend zur Seite stehen und weiterführende Kontakte und Informationen vermitteln. Der Help Desk hilft auch gerne bei der Einleitung von Gesprächen mit Museen und anderen Institutionen.
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste, Außenstelle
Dr. Susanne Meyer-Abich
Leiterin „Help Desk“
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste hat einige Veröffentlichungen zum Themenfeld „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ herausgegeben. So ist in der wissenschaftlichen Schriftenreihe „Provenire" der Band "Resist, Reclaim, Retrieve" (in englischer Sprache) erschienen, der sich mit der Debatte um die Rückgbe von Kulturgütern und menschlichen Überresten aus ehemaligen Kolonialgebieten befasst. In der Reihe „Working Paper Deutsches Zentrum Kulturgutverluste“ wurden mehrere Paper zur Debatte um Rückgaben sowie zu kolonialer Gewalt in Afrika und Ozeanien publiziert. Außerdem widmet sich eine Ausgabe des Periodikums „Provenienz & Forschung“ [2/2020] der Provenienzforschung zu „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“. Das Heft ist als E-Book auch in englischer Sprache erhältlich.
Deutsches Zentrum Kulturgutverluste
Die Reihe "Working Paper"
Hier finden Sie auch Publikationen zur Debatte um Rückgaben sowie zu kolonialer Gewalt in Afrika und Ozeanien.
Der Band bietet eine praktische Einführung in die Provenienzforschung zu menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten. Sie fokussiert auf deutsche Institutionen, ein Appendix umreißt die Situation in Österreich. Adressiert werden vor allem anthropologische, anatomische und medizinhistorische Sammlungen menschlicher Überreste in Universitäten sowie an naturhistorischen, ethnologischen und Mehrspartenmuseen. Die Interdisziplinarität und das Zusammenspiel der Methoden stehen im Vordergrund dieser Arbeitshilfe. Sie enthält ausführliche Hinweise zu historischen und anthropologisch-naturwissenschaftlichen Methoden der Provenienzforschung sowie zur Dokumentation der Recherche-Ergebnisse. Erörtert werden ebenso die transkulturellen und transnationalen Dimensionen von Provenienzforschung.
Veranstaltungen
Im Jahr 2021 veranstaltete das Zentrum eine internationale Konferenz zum Thema „The Long History of Claims for the Return of Cultural Heritage from Colonial Contexts“, die sich mit der Vorgeschichte der Rückgabe-Debatte beschäftigte. Die Konferenz ist vollständig dokumentiert. Zudem erscheint ein Tagungsband.
Auch in der vom Zentrum veranstalteten Reihe „Kolloquium Provenienzforschung“ finden sich regelmäßig Beiträge aus dem Themenfeld Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten. Hierzu gehörten beispielsweise Diskussionsveranstaltungen zu kolonialer Gewalt gegen die Bevölkerung Papua Neuguineas aus Anlass der Veröffentlichung des Buches „Das Prachtboot“ des Historikers Götz Aly, zu den Herausforderungen digitaler Provenienzforschung oder zu Möglichkeiten der künstlerischen Provenienzforschung zu menschlichen Überresten.
Übersicht der Ausstellungen
Hier finden Sie eine Liste der dem Zentrum bekannt gewordenen Ausstellungen über Kulturgutverluste und -entziehungen aus den verschiedenen historischen Kontexten.