NS-Raubgut
Kriegsverluste
SBZ / DDR

Akademie der Künste eröffnet „SPURENSICHERUNG. Die Geschichte(n) hinter den Werken“

Die Akademie der Künste eröffnet am 28. Oktober in Berlin ihre Ausstellung „SPURENSICHERUNG. Die Geschichte(n) hinter den Werken“. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen zentrale Aspekte der Besitzgeschichte von Kunstwerken.

Es geht um die Iden­ti­fi­zie­rung von NS-Raub­kunst in den ei­ge­nen Be­stän­den und um die Su­che nach den im Zwei­ten Welt­krieg ver­lo­re­nen Samm­lun­gen der Preu­ßi­schen Aka­de­mie der Küns­te. Ein ganz an­de­res The­ma, das zu­neh­mend in den Fo­kus der Pro­ve­ni­enz­for­schung ge­rät, sind die Be­mü­hun­gen des DDR-Staats­ap­pa­ra­tes, in den Be­sitz ver­wert­ba­rer Kunst­gü­ter oder iden­ti­täts­s­tif­ten­der Samm­lun­gen zu ge­lan­gen.

Die Aka­de­mie-Aus­stel­lung, die vom 29. Ok­to­ber 2022 bis zum 22. Ja­nu­ar 2023 am Pa­ri­ser Platz ge­zeigt wird, wid­met sich u.a. den Fra­gen, wel­chen Ein­fluss die na­tio­nal­so­zia­lis­ti­sche Dik­ta­tur, der Zwei­te Welt­krieg oder die deutsch-deut­sche Tei­lung auf die Be­sitz­ge­schich­te von Kunst­wer­ken, Bü­chern und Kul­tu­r­ob­jek­ten hat­ten. Auf wel­chem Weg sind Samm­lungs­stücke in öf­fent­li­che In­sti­tu­tio­nen ge­langt? Wo­zu ver­pflich­tet Kunst­be­sitz?

Aus­gangs­punkt sind neue Er­kennt­nis­se über die Her­kunft von Samm­lungs­ob­jek­ten der Aka­de­mie der Küns­te. Da­zu ge­hö­ren ver­schol­le­ne Ma­nu­skrip­te des Phi­lo­so­phen Wal­ter Ben­ja­min und die von der Ge­sta­po be­schlag­nahm­te Bi­blio­thek des Kunst­kri­ti­kers Al­fred Kerr, ver­lo­ren ge­glaub­te Ölskiz­zen von Carl Ble­chen oder auch die Ge­mäl­des­amm­lung von Ot­to Na­gel, die zu DDR-Zei­ten ak­qui­riert wur­de. In ei­ner zeit­ge­nös­si­schen In­ter­ven­ti­on wird sich die Künst­le­rin Ma­ri­an­na Chri­sto­fi­des mit Wer­ken der Aus­stel­lung aus­ein­an­der­set­zen.

Wei­te­re In­for­ma­tio­nen zur Aus­stel­lung fin­den Sie un­ter www.adk.de/spu­ren­si­che­rung

Dar­über hin­aus fin­det an drei Aben­den ein Be­gleit­pro­gramm statt:

Mitt­woch, 2.11., 19 Uhr „Un­ter die Lu­pe ge­nom­men. 5 Wer­ke – 5 Fäl­le“
Ge­spräch mit den Ku­ra­to­rin­nen Do­ris Ka­chel und An­na Schultz, Wer­ner Hee­ge­waldt (Di­rek­tor des Ar­chivs), Pe­ter Ko­no­patsch (Mu­si­kar­chiv), Erd­mut Wi­zis­la (Lei­ter des Wal­ter Ben­ja­min Ar­chivs)
Mo­de­ra­ti­on: Ma­ria Oben­aus (Deut­sches Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te)

Mitt­woch, 16.11., 19 Uhr „Kul­tur­gut­ver­lus­te heu­te – Ein Blick in die Ukrai­ne“
Ge­spräch mit Ole­na Ba­lun (Netz­werk Kul­tur­gut­schutz Ukrai­ne), Yu­li­ya Va­ga­no­va (Kha­nen­ko-Mu­se­um, Kyiv), Olaf Ha­mann (Staats­bi­blio­thek zu Ber­lin)
Mo­de­ra­ti­on: Bar­ba­ra Wel­zel (TU Dort­mund)

Mitt­woch, 18.1., 19 Uhr „Kunst­gut im Fa­den­kreuz der DDR-Be­hör­den“
Ge­spräch mit Ulf Bi­schof (Rechts­an­walt), Uwe Hart­mann (Deut­sches Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te), Wer­ner Hee­ge­waldt, Do­ris Ka­chel u. a.
Mo­de­ra­ti­on: Chri­sto­pher Jüt­te (Deut­sches His­to­ri­sches Mu­se­um)