NS-Raubgut

Ausstellung zur Suche nach NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg

Die Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg eröffnet heute, 19. Juli, ihre Ausstellung „Sehr erfreuliche Vermehrungen“.

Zur Su­che nach NS-Raub­gut in den Son­der­samm­lun­gen der Staats- und Uni­ver­si­täts­bi­blio­thek. Ge­zeigt wer­den ers­te Er­geb­nis­se ei­nes lau­fen­den For­schungs­pro­jekts, das vom Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ge­för­dert wird und be­son­de­re Zu­gän­ge der Jah­re 1933-45 auf NS-Raub­gut über­prüft.

Durch ge­ziel­te An­käu­fe bei Auk­ti­ons­häu­sern und An­ti­qua­ria­ten ge­lang­ten in der NS-Zeit Zeug­nis­se aus dem Ham­bur­ger Dich­ter­kreis, aber auch et­li­che al­te Dru­cke und sel­te­ne Bü­cher in die Son­der­samm­lun­gen der Bi­blio­thek. Oft be­ruh­ten die Er­wer­bun­gen auf er­zwun­ge­nen Ver­käu­fen von Men­schen, die als Ju­den ver­folgt wur­den. Die Bi­blio­thek pro­fi­tier­te da­von: So blick­te Bi­blio­theks­di­rek­tor Wahl 1942 auf „sehr er­freu­li­che Ver­meh­run­gen“ zu­rück, dar­un­ter ei­ne große Au­to­gra­phen­samm­lung „aus dem Be­sitz ei­nes eva­ku­ier­ten Ju­den“.

Die Aus­stel­lung, die bis 22. Sep­tem­ber in der Sta­bi zu se­hen sein wird, geht ver­schlun­ge­nen Zu­gangs­we­gen nach, er­klärt Ar­beits­ab­läu­fe der Pro­ve­ni­enz­for­schung und stellt ge­lös­te so­wie (noch) un­ge­lös­te Fäl­le vor. Sie er­zählt von Bio­gra­fi­en hin­ter den Hand­schrif­ten und Bü­chern, et­wa vom Ber­li­ner Schrift­stel­ler und Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft­ler Hein­rich Spie­ro, dem es das Herz zer­riss, sei­ne ge­lieb­ten Au­to­gra­phen ver­kau­fen zu müs­sen.

Die Sta­bi über­prüft seit 2006 sys­te­ma­tisch Bü­cher, die zwi­schen 1933 und 1945 in den Be­stand ka­men und un­ter NS-Raub­gut­ver­dacht ste­hen.

Mehr In­for­ma­tio­nen un­ter: htt­ps://blog.sub.uni-ham­burg.de/?p=33628