Ausstellung zur Suche nach NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg
Zur Suche nach NS-Raubgut in den Sondersammlungen der Staats- und Universitätsbibliothek. Gezeigt werden erste Ergebnisse eines laufenden Forschungsprojekts, das vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste gefördert wird und besondere Zugänge der Jahre 1933-45 auf NS-Raubgut überprüft.
Durch gezielte Ankäufe bei Auktionshäusern und Antiquariaten gelangten in der NS-Zeit Zeugnisse aus dem Hamburger Dichterkreis, aber auch etliche alte Drucke und seltene Bücher in die Sondersammlungen der Bibliothek. Oft beruhten die Erwerbungen auf erzwungenen Verkäufen von Menschen, die als Juden verfolgt wurden. Die Bibliothek profitierte davon: So blickte Bibliotheksdirektor Wahl 1942 auf „sehr erfreuliche Vermehrungen“ zurück, darunter eine große Autographensammlung „aus dem Besitz eines evakuierten Juden“.
Die Ausstellung, die bis 22. September in der Stabi zu sehen sein wird, geht verschlungenen Zugangswegen nach, erklärt Arbeitsabläufe der Provenienzforschung und stellt gelöste sowie (noch) ungelöste Fälle vor. Sie erzählt von Biografien hinter den Handschriften und Büchern, etwa vom Berliner Schriftsteller und Literaturwissenschaftler Heinrich Spiero, dem es das Herz zerriss, seine geliebten Autographen verkaufen zu müssen.
Die Stabi überprüft seit 2006 systematisch Bücher, die zwischen 1933 und 1945 in den Bestand kamen und unter NS-Raubgutverdacht stehen.
Mehr Informationen unter: https://blog.sub.uni-hamburg.de/?p=33628