Ende 2013 alarmierte der „Schwabinger Kunstfund“ die Öffentlichkeit. In der Wohnung des Kunsthändler-Sohnes Cornelius Gurlitt sollte sich eine riesige Sammlung von Kunstwerken befinden, die die Nazis geraubt hatten. Weil sein Vater, Hildebrand Gurlitt (1895-1956), während des Nationalsozialismus in Deutschland mit Kunst handelte, wurde der Bestand seit dem Fund auf mögliche Fälle von NS-Raubkunst überprüft. In jahrelangen intensiven Provenienzrecherchen konnte in 14 Fällen eindeutig nachgewiesen werden, dass es sich um NS-Raubgut handelt.
Im November 2014 nahm das Kunstmuseum Bern das Erbe von Cornelius Gurlitt (1932-2014) an. Seit Dezember 2021 sind rund 1.600 Kunstwerke aus dem Nachlass des Kunsthändlers Hildebrand Gurlitt auch physisch im Museum angekommen.
Die nun eröffnete Ausstellung bietet einen vertieften Einblick in das Legat Gurlitt und dessen wissenschaftliche Erschließung. Die ethischen Leitlinien, rechtlichen Grundlagen und die Ergebnisse dieses internationalen Provenienzforschungsprojektes werden in einzelnen Themenräumen vertieft.
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