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Bundestag beschließt Errichtung eines neuen Dokumentationszentrums

Die Einrichtung soll die Geschichte der deutschen Besatzung in Europa während des Zweiten Weltkriegs darstellen.

Der Deutsche Bundestag hat in seiner Sitzung vom 19. Oktober 2023 die Errichtung des Dokumentationszentrums „Zweiter Weltkrieg und deutsche Besatzungsherrschaft in Europa“ (ZWBE) beschlossen. Dazu die Pressemitteilung im Wortlaut:

„Die neue Einrichtung soll die Geschichte der deutschen Besatzungsherrschaft in Europa während des Zweiten Weltkrieges darstellen und als Ort der Reflexion auch Raum für das Gedenken an die Opfer geben. Mit dem Parlamentsbeschluss können nun die konkreten Planungen für den Bau, die Ausstellung und das Vermittlungsprogramm des Dokumentationszentrums beginnen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth erklärt: „Die Erinnerung an die Verbrechen, die im deutschen Namen in ganz Europa begangen worden sind, darf nicht enden. Mit dem Dokumentationszentrum wird in Berlin an zentraler Stelle eine Einrichtung entstehen, die uns die Schrecken des von Deutschland ausgehenden Eroberungs- und Vernichtungskrieges vor Augen führt. Dieses überaus wichtige erinnerungskulturelle Vorhaben setzt auch das deutliche Zeichen, dass wir das Leid der Menschen in den damals von der Wehrmacht besetzten Ländern niemals vergessen werden.

Ich freue mich sehr, dass der Beschluss zur Errichtung des Dokumentationszentrums gemeinsam von den Fraktionen der SPD, Grünen, FDP und CDU/CSU getragen wird und somit aus der Mitte des Deutschen Bundestages kommt. Dies ist Ausdruck unseres klaren Bekenntnisses zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus in Deutschland.“

Zur Errichtung des Dokumentationszentrums wurde vom Deutschen Historischen Museum (DHM) ein umfassender Realisierungsvorschlag erarbeitet. Demnach wird das Zentrum in thematischer und länderübergreifender Perspektive die Erfahrungsgeschichten der Opfer in den Vordergrund stellen, dabei aber auch die Spezifika dieser Erfahrungen vor dem Hintergrund der rassistischen Ideologie der Täter erklären. Dabei werden bisher wenig beachtete Tatorte und Opfergruppen gewürdigt und zugleich die Dimensionen der Gewalt und Ausbeutung durch die deutschen Besatzer verdeutlicht.“

Zur vollständigen Pressemitteilung