Von 2008 bis zum Eintritt in den Ruhestand 2011 war Herr Zimmermann der erste Vorsitzende des 2008 gegründeten Fachbeirats der ehemaligen Koordinierungsstelle Magdeburg, die 2015 im Deutschen Zentrum Kulturgutverluste aufgegangen ist. Der Fachbeirat hatte die Aufgabe, die Arbeit der Koordinierungsstelle zu begleiten. Herr Zimmermann hat den Fachbeirat mit sehr hoher Souveränität geleitet. Seine außerordentliche fachliche Kompetenz gerade auch in den Bereichen NS-Raubgut und Beutekunst beeindruckte die Mitglieder des Fachbeirats und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Koordinierungsstelle sehr. Als Vorsitzender hat Herr Zimmermann zahlreiche fachliche Initiativen der Koordinierungsstelle nicht nur begleitet, sondern auch angestoßen. So fiel in seine Zeit als Vorsitzender beispielsweise nicht nur die Evaluierung der Koordinierungsstelle 2008/2009 und deren Fortführung ab 2010, sondern auch die von der Koordinierungsstelle gemeinsam mit der Stiftung Preußischer Kulturbesitz im Dezember 2008 in Berlin durchgeführte internationale Konferenz „Verantwortung wahrnehmen“ anlässlich des 10. Jahrestages der Washingtoner Prinzipien. Herrn Zimmermann ist es zu verdanken, dass sich die Koordinierungsstelle in der Zeit seines Fachbeiratsvorsitzes weiter zu einer kompetenten Institution entwickelte.
Ebenfalls zwischen 2008 und 2011 war die am Institut für Museumsforschung der Staatlichen Museen zu Berlin angesiedelte Arbeitsstelle für Provenienzforschung ein Teil seines unmittelbaren Verantwortungsbereichs und Norbert Zimmermann brachte seine Erfahrungen und seine Kompetenz aktiv und engagiert als Mitglied des Beirats der Arbeitsstelle ein.
Der Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste wie auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Norbert Zimmermann in gemeinsamer Arbeit kennen und schätzen gelernt haben, werden seine Klarheit und Gelassenheit in der Analyse der Problem- und Fragestellungen und der Entschluss- und Entscheidungsfindungen in Erinnerung behalten. Er war in der Lage, komplizierte Situationen und konträre Positionen mit feiner, freundlicher Ironie aufzulösen und konnte dabei den Mitstreitenden persönliche Unterstützung gewähren und konkrete Perspektiven aufzeigen. Dabei schöpfte er aus einem scheinbar unermesslichen Reservoir an Anekdoten, die mit den vielen Ereignissen und Begegnungen seines langen Berufslebens und der ihm übertragenen Verantwortung verbunden waren.
Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste wird Norbert Zimmermann gedenken, indem seine bleibenden Verdienste um die tiefgreifende Veränderung ethischer Grundhaltungen zum Umgang mit Kultur- und Sammlungsgut, das infolge von Unrecht, Verfolgung und Krieg im 20. Jahrhundert in Museen, Bibliotheken und Archive gelangt war, würdigen wird. Diese Verdienste weisen über die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hinaus in die kulturpolitischen Verantwortungsbereiche der gesamten Bundesrepublik Deutschland.