Deutsches Zentrum Kulturgutverluste fördert Projekt zu Werken aus Benin im Weltkulturen Museum Frankfurt am Main
Von ca. 14 000 Objekten aus Afrika wurden im Frankfurter Museum 57 mit dem geographischen Bezug „Königtum Benin, Nigeria“ inventarisiert. Zwar wurden Teile dieses Konvoluts von Benin-Objekten in Ausstellungen und Publikationen präsentiert, ihre Erwerbskontexte aber wurden bislang kaum thematisiert. Die Erforschung wurde und wird auch durch die Geschichte des Museums erschwert: Die Sammlungen des Weltkulturen Museum gehen zurück auf Bestände der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft. Teile davon wurden 1877 an das Historische Museum übergeben. Seit seiner Eröffnung als Städtisches Völkermuseum im Jahr 1904 wurde es von zahlreichen Umzügen geprägt sowie von Bombenangriffen während des Zweiten Weltkriegs erschüttert.
Von 1924 bis 1969 war das Museum mit dem Frobenius-Institut (damals Forschungsinstitut für Kulturmorphologie) verbunden. Seit 1973 hat das Museum in der Villa am Schaumainkai 29 einen dauerhaften Ort gefunden. Insgesamt ist die Quellenlage zu den Objekten durch den Verlust des hauseigenen Dokumentenarchivs während der Bombardierung Frankfurts im Zweiten Weltkrieg dünn. Die noch vorhandenen Archivunterlagen des Museums enthalten nur wenige Details, wie die Benin-Objekte in die Sammlung gelangten.
Die Ergebnisse sollen als Ausgangspunkt für den Austausch mit nigerianischen Partner:innen und politische Verhandlungen dienen.