NS-Raubgut
SBZ / DDR

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden restituieren Largillières „Bildnis einer Dame als Pomona“

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) restituieren das „Bildnis einer Dame als Pomona“ aus dem Bestand der Gemäldegalerie Alte Meister an die Nachfahren des jüdischen Bankiers und Kunstsammlers Jules Strauss (1861–1943). Im Zuge eigener Recherchen waren die Nachfahren auf eine Fundmeldung in der Lost Art-Datenbank des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste aufmerksam geworden.

Die Mel­dung hat­ten die SKD ein­ge­stellt, nach­dem sie Hin­wei­se ge­fun­den hat­ten, dass das Ge­mäl­de mög­li­cher­wei­se wäh­rend der na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Ge­walt­herr­schaft sei­nem Ei­gen­tü­mer ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­gen wor­den war.

Das Ge­mäl­de von Ni­co­las de Lar­gil­liè­re (1656–1746) zeigt ei­ne als Göt­tin der Baum­früch­te ver­klei­de­te Da­me in ei­ner Sze­ne aus Ovids Me­ta­mor­pho­sen. Es wur­de 1928 von dem aus Frank­furt am Main stam­men­den und in Pa­ris le­ben­den Samm­ler Ju­les Strauss er­wor­ben. Un­ter dem Druck der Ver­fol­gung durch die deut­sche Be­sat­zungs­macht war Strauss of­fen­kun­dig ge­zwun­gen, Kunst­wer­ke aus sei­ner Samm­lung zu ver­kau­fen, dar­un­ter auch das Lar­gil­liè­re-Ge­mäl­de. Die Deut­sche Reichs­bank kauf­te das Bild 1941 über die Mit­tels­per­son Mar­got Jans­son in Pa­ris. Bei Kriegs­en­de la­ger­te es in ei­nem Tre­sor der Deut­schen Reichs­bank in Ber­lin und ge­lang­te so spä­ter in die Ver­wal­tung des Fi­nanz­mi­nis­te­ri­ums der DDR. Von dort wur­de es 1953 zu­nächst an die Na­tio­nal­ga­le­rie Ber­lin über­wie­sen, be­vor es 1959 sei­nen vor­erst letz­ten Auf­ent­halts­ort in der Ge­mäl­de­ga­le­rie Al­te Meis­ter der SKD fand.

Da das Kunst­werk un­ter ver­fol­gungs­be­ding­tem Druck ver­äu­ßert wur­de, re­sti­tu­ie­ren die SKD das „Bild­nis ei­ner Da­me als Po­mo­na“ an die Nach­fah­ren von Ju­les Strauss. Mit Un­ter­stüt­zung der Fran­zö­si­schen Bot­schaft Ber­lin und der fran­zö­si­schen Kom­mis­si­on für die Ent­schä­di­gung der Op­fer von Ent­eig­nun­gen (CIVS) kehrt das Werk nun nach Pa­ris zu­rück.
Zur Pres­se­mit­tei­lung der SKD