NS-Raubgut

Einladung zur digitalen Konferenz „Die Peripherie im Zentrum“ am 14. und 15. November 2022

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste lädt herzlich zur digitalen Herbsttagung „Die Peripherie im Zentrum. Vergessenes, Verdrängtes und Vernachlässigtes in der Provenienzforschung“ am 14. und 15. November 2022. Dabei rücken wir in den Mittelpunkt, was sonst eher abseits der öffentlichen Wahrnehmung geschieht.

Im Fo­kus steht die Pro­ve­ni­enz­for­schung zu NS-ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­nem Kul­tur­gut in der Re­gi­on, im Klei­nen und an den Rän­dern: Die Re­fe­rent:in­nen be­leuch­ten zum Bei­spiel die For­schung in stadt­ge­schicht­li­chen Samm­lun­gen Süd­nie­der­sach­sens oder an der Gren­ze zu Dä­ne­mark, sie un­ter­su­chen den Raub des All­täg­li­chen an der jü­di­schen Be­völ­ke­rung im be­setz­ten Ost­eu­ro­pa und die „Ver­wer­tung“ be­schlag­nahm­ter Um­zugs­gü­ter in den Frei­hä­fen Bre­mens und Ham­burgs. Au­ßer­dem wid­men sie sich Ver­folg­ten, die erst in jün­ge­rer Zeit grö­ße­re Be­ach­tung er­fah­ren – wie et­wa Sin­ti und Ro­ma oder Frei­mau­rer. Un­ter an­de­rem wird es auch um die Plün­de­rung des Ber­li­ner In­sti­tuts für Se­xual­wis­sen­schaft von Se­xual­re­for­mer Ma­gnus Hirsch­feld ge­hen. Das schein­bar Pe­ri­phe­re, so er­weist sich da­bei im­mer wie­der, liegt nicht nur geo­gra­fisch oft im Zen­trum – so wie das Lin­denau-Mu­se­um Al­ten­burg in der Mit­te Deutsch­lands, das ei­ne der be­deu­tends­ten Samm­lun­gen alt-ita­lie­ni­scher Ma­le­rei welt­weit be­sitzt.

Ei­ne Re­gis­trie­rung ist je­der­zeit über un­se­re Ta­gungs­platt­form www.pe­ri­phe­rie-im-zen­trum.de mög­lich. Dort fin­den Sie auch das Ta­gungs­pro­gramm.

Für al­le or­ga­ni­sa­to­ri­schen Fra­gen steht Ih­nen Hein­rich Na­tho, An­sprech­part­ner für Ver­an­stal­tun­gen beim Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te, un­ter 0391/727 763-23 oder con­fe­rence@kul­tur­gut­ver­lus­te.de zur Ver­fü­gung.
Die Kon­fe­renz fin­det rein di­gi­tal statt. Im Nach­gang wer­den die Ta­gungs­bei­trä­ge als Ver­an­stal­tungs­do­ku­men­ta­ti­on auf www.kul­tur­gut­ver­lus­te.de auch wei­ter­hin zur Ver­fü­gung ste­hen.

Am Vor­tag der Kon­fe­renz, am Sonn­tag, 13. No­vem­ber, von 16 bis 19 Uhr, ver­an­stal­te­te das Deut­sche Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te in Ko­ope­ra­ti­on mit der Mo­ses Men­dels­sohn Aka­de­mie Hal­b­er­stadt ei­ne Po­di­ums­dis­kus­si­on im Rat­haus­saal Hal­b­er­stadt. Un­ter dem Ti­tel „Er­neue­rung aus der Er­in­ne­rung? Jü­di­sches Le­ben zwi­schen Tra­di­ti­on, Ver­fol­gung und Neu­be­ginn“ dis­ku­tier­ten Jut­ta Dick (Vor­stand der Stif­tung Mo­ses Men­dels­sohn Aka­de­mie Hal­b­er­stadt), Ju­lia Hirsch (Nach­fahrin der Hal­b­er­städ­ter Fa­mi­lie Hirsch), Prof. Al­fred Ja­co­by (Ar­chi­tekt der neu­en Syn­ago­ge in Dessau und Eh­ren­vor­sit­zen­der der jü­di­schen Ge­mein­de in Of­fen­bach am Main), Lan­des­rab­bi­ner Alex­an­der Nacha­ma (Jü­di­sche Lan­des­ge­mein­de Thü­rin­gen) und Dr. Dr. h. c. Her­mann Si­mon (Grün­dungs­di­rek­tor der Stif­tung Neue Syn­ago­ge Ber­lin – Cen­trum Ju­dai­cum) über die Wie­der­be­le­bung jü­di­schen Le­bens heu­te – spe­zi­ell in der Pe­ri­phe­rie – und die Fra­ge, was die Re­kon­struk­ti­on jü­di­scher Ge­schich­te und die Pro­ve­ni­enz­for­schung da­zu bei­tra­gen kön­nen. Es mo­de­rier­te MDR-KUL­TUR-Re­dak­teur Ste­fan Nöl­ke.

Die Po­di­ums­dis­kus­si­on fand im Rat­haus­saal in Hal­b­er­stadt in Prä­senz statt und wur­de auf dem You­Tu­be-Ka­nal des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te über­tra­gen. Au­ßer­dem wur­de sie vom MDR auf­ge­zeich­net und läuft am Diens­tag, 15. No­vem­ber, bei MDR Kul­tur – Das Ra­dio um 22 Uhr. Da­nach ist sie ein Jahr lang in der ARD-Au­dio­thek nach­zu­hö­ren.
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