NS-Raubgut
Koloniale Kontexte
Kriegsverluste
SBZ / DDR

Gründerinnen des Arbeitskreises Provenienzforschung erhalten Bundesverdienstkreuz

Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gratuliert den Gründungsmitgliedern des Arbeitskreises Provenienzforschung e.V. herzlich zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes am Bande. Wie vergangene Woche bekannt wurde, erhalten Ute Haug, Katja Terlau und Ilse von Zur Mühlen die Auszeichnung als Würdigung ihrer Verdienste um die Provenienzforschung.

Gil­bert Lup­fer, Vor­stand des Deut­schen Zen­trums Kul­tur­gut­ver­lus­te:
„Nach­dem die aus den USA stam­men­de Pro­ve­ni­enz­for­sche­rin Lau­rie A. Stein be­reits im März 2020 mit dem Bun­des­ver­dienst­kreuz aus­ge­zeich­net wor­den ist, freut es mich sehr, dass nun auch die an­de­ren Grün­de­rin­nen des Ar­beits­krei­ses Pro­ve­ni­enz­for­schung eben­falls die­se ho­he Aus­zeich­nung er­hal­ten. Es ist über die ganz di­rek­te Wür­di­gung des per­sön­li­chen Ein­sat­zes der ge­schätz­ten Kol­le­gin­nen hin­aus auch ein Aus­druck der Wert­schät­zung für die Pro­ve­ni­enz­for­schung in Deutsch­land ins­ge­samt.“

Der im Jahr 2000 ge­grün­de­te, zu­nächst in­for­mel­le „Ar­beits­kreis Pro­ve­ni­enz­for­schung“ trug maß­geb­lich zur Pro­fes­sio­na­li­sie­rung des fach­li­chen Dia­logs und zur na­tio­na­len und in­ter­na­tio­na­len Ver­net­zung Pro­ve­ni­enz­for­schen­der bei. Nach­dem der Ar­beits­kreis erst als of­fe­nes Ex­per­ten-Netz­werk tä­tig war, wur­de 2014 der ge­mein­nüt­zi­ge Ver­ein „Ar­beits­kreis Pro­ve­ni­enz­for­schung“ ge­grün­det.

Der For­schungs­schwer­punkt des Ar­beits­krei­ses lag zu­erst auf NS-ver­fol­gungs­be­dingt ent­zo­ge­nem Kul­tur­gut. Mitt­ler­wei­le en­ga­giert sich der Ver­ein in wei­te­ren Auf­ga­ben­fel­dern wie der Er­for­schung von Kul­tur­gut, das in der So­wje­ti­schen Be­sat­zungs­zo­ne oder DDR ent­eig­net wur­de, so­wie der Pro­ve­ni­en­zer­for­schung von öf­fent­li­chem oder pri­va­tem Samm­lungs­gut aus ko­lo­nia­len Kon­tex­ten.