NS-Raubgut

Hessischer Museumsverband startet Erstcheck in vier Museen

Der Hessische Museumsverband (HMV) führt ab Februar 2022 erstmals einen Erstcheck zu NS-Raubgut in vier hessischen Museen durch. Ziel ist es, die Museumsbestände in Bad Wildungen, Eschwege, Fulda und Reinheim darauf zu überprüfen, ob sie einst in der NS-Zeit verfolgten jüdischen Bürger:innen gehörten.

Das sechs­mo­na­ti­ge Pro­jekt wird vom Deut­schen Zen­trum Kul­tur­gut­ver­lus­te ge­för­dert.
Der Erst­check ist ei­ne be­währ­te Me­tho­de der Pro­ve­ni­enz­for­schung, um ver­däch­ti­ge Pro­ve­ni­en­zen in den Samm­lun­gen über­haupt auf­zu­de­cken und den wei­te­ren For­schungs­be­darf ab­zu­klä­ren. Für den Erst­check wur­den Mu­se­en aus­ge­wählt, die ih­re Samm­lun­gen in der NS-Zeit er­wei­tert und zwi­schen 1933 und 1945 zahl­rei­che Ob­jek­te er­hal­ten ha­ben. Bei den  Mu­se­en han­delt es sich um das Stadt­mu­se­um Bad Wil­dun­gen, das Stadt­mu­se­um Esch­we­ge, das Von­derau Mu­se­um in Ful­da und das Hei­mat­mu­se­um Rein­heim.

Ein Schwer­punkt des Erst­checks ist die Su­che nach Ob­jek­ten, die der jü­di­schen Be­völ­ke­rung ge­hör­ten. Es wer­den aber auch wei­te­re Op­fer­grup­pen des NS-Re­gimes wie Frei­mau­rer, Zwangs­ar­bei­ter:in­nen oder po­li­ti­sche Geg­ner:in­nen in den Blick ge­nom­men.

Der HMV ko­or­di­niert und or­ga­ni­siert den Erst­check. Für den Ver­band ist es das ers­te ei­ge­ne Pro­ve­ni­enz­for­schungs­pro­jekt und der ers­te Erst­check in Hes­sen.