Kunstverwaltung des Bundes gibt NS-Raubkunstwerk zurück
Ilse Hesselberger hatte das Gemälde im Jahr 1927 erworben. Auf Grundlage der Provenienzforschung ist mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass sie das Kunstwerk aufgrund der systematischen Entrechtung durch die nationalsozialistische Gewaltherrschaft im Jahr 1937 oder 1938 verfolgungsbedingt verkaufen musste. Ilse Hesselberger wurde am 20. November 1941 vom NS-Regime nach Kaunas in Litauen deportiert und dort fünf Tage nach ihrer Ankunft ermordet. 1941 wurde das Werk von der Reichskanzlei für das von Hitler geplante „Führermuseum“ in Linz angekauft. Nach Hitlers Plan sollte Linz zu einer Kulturmetropole mit einem monumentalen NS-Kunstkomplex werden. Im Rahmen des sogenannten Sonderauftrags Linz trug das NS-Regime tausende Exponate für dieses Museum durch Beschlagnahmen und Ankäufe zusammen.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges übernahmen die Alliierten diesen Kunstbestand, verbrachten ihn in den „Central Collecting Point“ nach München und begannen mit der Restitution der Werke. Die Kunstwerke, bei denen die Herkunft nicht ermittelt oder keine Berechtigten gefunden werden konnten, gingen später zunächst an den bayerischen Ministerpräsidenten über. Der nach weiteren Restitutionen verbleibende Bestand befindet sich heute in Verwaltung der KVdB.