Museum Natur und Mensch Freiburg wird erneut durch Deutsches Zentrum Kulturgutverluste gefördert
Die finanziellen Mittel dafür stammen aus einer Förderung durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste. Die Ethnologische Sammlung des Museums verwahrt fast 3.000 Objekte aus Ozeanien – mehr als 1.200 davon sind im Zeitraum der deutschen Kolonialherrschaft ans Haus gekommen.
Bereits 2017/2018 wurde eine Digitalisierungskampagne der Ozeanien-Sammlung durchgeführt. Ein großer Teil davon ist inzwischen in der Online-Sammlung der Städtischen Museen Freiburg veröffentlicht. Diese Vorarbeiten bilden den Ausgangspunkt des aktuellen Projektes, das aus zwei Teilen besteht. Der erste befasst sich mit den Sammlern Paul Werber und Walter Brandt, die als Besatzungsmitglieder der S.M.S. Cormoran, eines Kreuzers der Kaiserlichen Marine, ethnographische Objekte sammelten. Der zweite Teil leistet Grundlagen- und Kontextforschung: Im Fokus stehen die Reisen des Marineschiffes, die Beteiligung an sogenannten ‚Strafexpeditionen‘ und anderen militärischen Aktionen. Außerdem wird die Sammlungstätigkeit der Besatzungsmitglieder während der deutschen Kolonialherrschaft in Ozeanien erforscht.
Ziel ist es, Erwerbsumstände, Herkunft und Bedeutung der gesammelten Objekte sowie ihren historischen Zusammenhang mit den ‚Strafexpeditionen‘ der S.M.S. Cormoran gemeinsam mit Partner:innen aus den Herkunftsgesellschaften zu erschließen. Zusätzlich sollen ethnographische Bestände aus Ozeanien, die mit militärischen Aktionen des Schiffes in Beziehung stehen, in anderen Sammlungen und Museen in Deutschland identifiziert und an die Angehörigen der betreffenden Gesellschaften kommuniziert werden.
Informationen und Hinweise zur Geschichte der S.M.S. Cormoran und ihrer Besatzungsmitglieder sind erwünscht unter: provenienzforschung-mnm@stadt.freiburg.de
Weitere Informationen gibt es unter www.freiburg.de/sms-cormoran
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