Gemälde „Justitia“ des Barockmalers Jürgen Ovens in einem Ausstellungskontext
NS-Raubgut

Museumsberg Flensburg zeigt Ausstellung zur Provenienzforschung

Der Museumsberg Flensburg zeigt die neuesten Ergebnisse seiner Provenienzforschung in einer Ausstellung unter dem Titel „Sammeln verpflichtet. 10 Objekte - 10 Geschichten“.

Zehn Objekte in der Dauerausstellung, die auf teils verdächtigen Wegen in die Sammlung gelangten, erzählen Geschichten über den Kunsthandel, von „entarteter“ Kunst, von unrechtmäßigen Beschlagnahmungen, Begehrlichkeiten, Kunstraub oder dem Plan Adolf Hitlers für ein „Führermuseum“ in der österreichischen Stadt Linz.

Auch das Handeln früherer Museumsdirektoren wird beleuchtet. Der von 1928 bis 1961 amtierende Fritz Fuglsang hatte nachweislich unrechtmäßig entzogene Kulturgüter aus jüdischem Besitz angekauft und pflegte einen lockeren Umgang mit Recht und Gesetz, wie das Gemälde „Justitia“ des Barockmalers Jürgen Ovens deutlich macht. Die Gerechtigkeitsgöttin stand wortwörtlich selbst vor Gericht, weil ein dänischer Kunsthändler das Bild 1953 unerlaubt nach Deutschland einführte und dem Flensburger Museum verkaufte. Heute hängt das imposante Gemälde im Treppenhaus des Heinrich-Sauermann-Hauses. Fuglsangs Assistentin und Nachfolgerin Ellen Redlefsen ist ebenfalls nicht unbelastet. Der Museumsberg Flensburg untersucht seit 2016 dank der Förderung des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste die Provenienz seiner Sammlung auf NS-Raubkunst.

Die Ausstellung ist bis zum 31.12.2023 im Heinrich-Sauermann-Haus auf dem Museumsberg Flensburg zu sehen.

Mehr Informationen unter: https://www.museumsberg-flensburg.de