Koloniale Kontexte

Projektstart zur Untersuchung der sámischen Sammlung am Museum Europäischer Kulturen Berlin

Das Museum Europäischer Kulturen (MEK) Berlin beginnt ab Dezember 2022 im Rahmen eines vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste geförderten Provenienzforschungsprojekts die Untersuchung und Aufarbeitung der sámischen Sammlung gemeinsam mit sámischen Forscher:innen, Künstler:innen und weiteren Community-Vertreter:innen.

Das Mu­se­um be­her­bergt ei­ne der be­deu­tends­ten sá­mi­schen Samm­lun­gen au­ßer­halb Nord­eu­ro­pas. Der größ­te Teil des Be­stands wur­de En­de des 19. und An­fang des 20. Jahr­hun­derts ge­sam­melt. Die in­di­ge­nen sá­mi­schen Ge­mein­schaf­ten be­trach­ten die­se Zeit als die Hoch­pha­se ei­nes in­ne­r­eu­ro­päi­schen Ko­lo­nia­lis­mus, in dem sie durch die Mehr­heits­ge­sell­schaf­ten in den nörd­li­chen Re­gio­nen Nor­we­gens, Finn­lands, Schwe­dens und auf der Ko­la-Halb­in­sel in Russ­land un­ter­drückt wur­den.

Durch die Er­fas­sung von Ob­jekt- und Ak­teurs­da­ten so­wie den Auf­bau ei­nes in­ter­na­tio­na­len Netz­werks möch­te das Pro­jekt bei­spiel­ge­bend sein für wei­te­re Pro­ve­ni­enz­for­schun­gen in deut­schen, eu­ro­päi­schen und welt­wei­ten Samm­lun­gen mit sá­mi­schen Be­stän­den.
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