Emil Nolde, Buchsbaumgarten, 1990
NS-Raubgut

Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum hat Emil Noldes Gemälde „Buchsbaumgarten” restituiert

Die Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum hat das Gemälde „Buchsbaumgarten“ von Emil Nolde an die Erben der ehemaligen Besitzer zurückgegeben. Das Gemälde soll in der Jahresendauktion vom 9. bis 11. Dezember 2021 in München bei Ketterer-Kunst zum Aufruf kommen.

Die Stadt Duis­burg hat­te das von Emil Nol­de 1909 ge­schaf­fe­ne Öl­ge­mäl­de „Buchs­baum­gar­ten“ 1956 für die Samm­lung des städ­ti­schen Kunst­mu­se­ums er­wor­ben. 1999 stell­ten die Er­ben des 1934 ver­stor­be­nen Bres­lau­er An­walts und Kunst­samm­lers Is­mar Litt­mann erst­mals ein Rück­ga­be­ge­such an das Lehm­bruck Mu­se­um in Duis­burg, in des­sen Samm­lung das Werk mitt­ler­wei­le über­ge­gan­gen war. Im De­zem­ber 2019 be­schloss das Ku­ra­to­ri­um der Stif­tung Wil­helm Lehm­bruck Mu­se­um, dem Ge­such statt­zu­ge­ben. Da­mit re­sti­tu­iert das Mu­se­um zum zwei­ten Mal in sei­ner Ge­schich­te ein Kunst­werk aus sei­ner Samm­lung.

Ent­schei­dend für die Rück­ga­be ist die Er­kennt­nis, dass Is­mar Litt­mann, sei­ne Wit­we und sei­ne vier Kin­der nach dem 30.01.1933 auf­grund ih­rer jü­di­schen Ab­stam­mung vom na­tio­nal­so­zia­lis­ti­schen Deutsch­land ver­folgt wur­den und des­halb ih­re Kunst­samm­lung, ein­schließ­lich des Ge­mäl­des „Buchs­baum­gar­ten“ ver­äu­ßern muss­ten. Das Ge­mäl­de war nach dem Tod Is­mar Litt­manns am 23.09.1934 zu­sam­men mit ei­ner Rei­he an­de­rer Kunst­wer­ke bei dem Auk­ti­ons­haus Max Perl zur Ver­stei­ge­rung im Fe­bru­ar 1935 ge­bracht wor­den. Wäh­rend ei­ne Rei­he der ein­ge­lie­fer­ten Wer­ke von der Ge­sta­po aus der Ver­stei­ge­rung als „ent­ar­te­te Kunst“ her­aus­ge­nom­men wur­den, wur­de das Ge­mäl­de „Buchs­baum­gar­ten“ für 350 RM – ei­nem Wert un­ter dem ver­ein­bar­ten Min­dest­preis – ver­äu­ßert. Der  Käu­fer ver­kauf­te das Ge­mäl­de 1956 über Ver­mitt­lung durch den Kunst­han­del an die Stadt Duis­burg.

Emil Nolde, Buchsbaumgarten, 1990