Die Stadt Duisburg hatte das von Emil Nolde 1909 geschaffene Ölgemälde „Buchsbaumgarten“ 1956 für die Sammlung des städtischen Kunstmuseums erworben. 1999 stellten die Erben des 1934 verstorbenen Breslauer Anwalts und Kunstsammlers Ismar Littmann erstmals ein Rückgabegesuch an das Lehmbruck Museum in Duisburg, in dessen Sammlung das Werk mittlerweile übergegangen war. Im Dezember 2019 beschloss das Kuratorium der Stiftung Wilhelm Lehmbruck Museum, dem Gesuch stattzugeben. Damit restituiert das Museum zum zweiten Mal in seiner Geschichte ein Kunstwerk aus seiner Sammlung.
Entscheidend für die Rückgabe ist die Erkenntnis, dass Ismar Littmann, seine Witwe und seine vier Kinder nach dem 30.01.1933 aufgrund ihrer jüdischen Abstammung vom nationalsozialistischen Deutschland verfolgt wurden und deshalb ihre Kunstsammlung, einschließlich des Gemäldes „Buchsbaumgarten“ veräußern mussten. Das Gemälde war nach dem Tod Ismar Littmanns am 23.09.1934 zusammen mit einer Reihe anderer Kunstwerke bei dem Auktionshaus Max Perl zur Versteigerung im Februar 1935 gebracht worden. Während eine Reihe der eingelieferten Werke von der Gestapo aus der Versteigerung als „entartete Kunst“ herausgenommen wurden, wurde das Gemälde „Buchsbaumgarten“ für 350 RM – einem Wert unter dem vereinbarten Mindestpreis – veräußert. Der Käufer verkaufte das Gemälde 1956 über Vermittlung durch den Kunsthandel an die Stadt Duisburg.