Alfred Fass in der digitalen Gesprächsreihe mit Nachkommen jüdischer Kunstsammler:innen 2022
Alfred Fass ist der Urenkel des Nürnberger Spielzeugfabrikanten Abraham Adelsberger (1863-1940), der eine Kunstsammlung mit mindestens 1000 Objekten besaß. Nachdem seine Firma „Fischer & Co.“ Ende der 1920er Jahre in finanzielle Schwierigkeiten geriet, setzte Adelsberger Teile der Sammlung als Kreditsicherung bei Geldgebern wie beispielsweise der Dresdner Bank ein. Im „Abraham Adelsberger Art Research Project“ des Kunsthistorischen Instituts an der FU Berlin, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, soll nicht nur die Sammlung rekonstruiert, sondern auch die Rolle von Banken bei der Verwertung der Objekte beleuchtet werden. Abraham Adelsberger ließ zwar bereits vor 1933 Kunstwerke versteigern, doch den Rest der Sammlung verlor die Familie aufgrund der Verfolgung durch die Nationalsozialisten. 1939 floh Abraham Adelsberger mit seiner Frau Clothilde nach Amsterdam, wo er 1940 starb. Clothilde Adelsberger wurde 1943 in das KZ Bergen-Belsen deportiert und überlebte den Holocaust.
Alfred Fass ist Geschäftsmann und Historiker in Israel.
Yana Slavova ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im „Abraham Adelsberger Art Research Project“ am Kunsthistorischen Institut der Freien Universität Berlin.
Dr. Uwe Hartmann ist Leiter des Fachbereichs Kulturgutverluste im 20. Jahrhundert in Europa am Deutschen Zentrum Kulturgutverluste.
Hinweis: Das Gespräch wurde in englischer Sprache geführt.