Förderbeirat „Koloniale Kontexte“ konstituiert sich
Der Förderbeirat „Koloniale Kontexte“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste kam am heutigen Montag zu seiner konstituierenden Sitzung in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin zusammen. Der Förderbeirat wählte Prof. Dr. Barbara Plankensteiner zur Vorsitzenden und Dr. Monica Juneja zur stellvertretenden Vorsitzenden des Gremiums.
Die Stiftungsratsvorsitzende, Staatsministerin Prof. Monika Grütters, erklärte: „Mit dem neuen Förderschwerpunkt "koloniale Kontexte" im Deutschen Zentrum Kulturgutverluste haben wir ein wichtiges Anliegen des Koalitionsvertrages umgesetzt. Die heutige Konstituierung des Förderbeirats versetzt das Zentrum nun in die Lage, seinen Aufgaben in diesem Bereich zügig nachzukommen und Einrichtungen dabei zu unterstützen, Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten in ihren Beständen zu erforschen. Die internationale und transdisziplinäre Zusammensetzung des Gremiums spiegelt die Vielschichtigkeit dieses Themas wider. Seine Mitglieder werden das Zentrum gerade aufgrund ihrer unterschiedlichen Perspektiven und Expertisen hervorragend beraten.“
Prof. Dr. Gilbert Lupfer, wissenschaftlicher Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, ist gespannt auf die nächste Sitzung, denn da gilt es, „in einer ausführlichen Diskussion im Beirat eine fachliche Einordnung und Bewertung der Forschungsvorhaben zu erzielen. Dieser Austausch ist ein wichtiges Element der Förderentscheidung. Die auf diese Weise erarbeitete Empfehlung an den Vorstand des Zentrums sichert die wissenschaftliche Qualität und thematische Vielfalt der zur Förderung ausgewählten Recherchen. Schon in der ersten Sitzung fand ein angeregter fachlicher Austausch über das Selbstverständnis und die Aufgaben des neuen Gremiums statt.“
Der Beirat setzt sich aus neun Mitgliedern zusammen: Prof. Dr. Wiebke Ahrndt (Übersee-Museum Bremen), Prof. Dr. Dr. Antoinette Dominicé (Ludwig-Maximilians-Universität München), Prof. Dr. Albert Gouaffo (Université de Dschang, Kamerun), Prof. Dr. Monica Juneja (Universität Heidelberg), Prof. Dr. Ulrike Lindner (Universität zu Köln), Prof. Dr. Barbara Plankensteiner (Museum am Rothenbaum, Hamburg), Prof. Dr. Bénédicte Savoy (Technische Universität Berlin), Ministerialrätin Maja Schweitzer (BKM, Berlin), Dr. Stephanie Tasch (Kulturstiftung der Länder, Berlin).
Der Förderbeirat „Koloniale Kontexte“ wurde berufen, nachdem der Stiftungsrat das Zentrum 2018 beauftragt hatte, als zusätzliche Aufgabe künftig eine zentrale Rolle bei der Aufarbeitung der Provenienzen von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten zu übernehmen. Im Zuge dessen trat am 1.1.2019 die Förderrichtlinie des neuen Förderbereiches in Kraft. Seitdem können Anträge zur Förderung von Projekten zur Provenienz- und Grundlagenforschung in Bezug auf Sammlungs- und Kulturgut aus kolonialen Kontexten beim Zentrum gestellt werden. Mit der konstituierenden Sitzung des Förderbeirats kann dieser nun die bis zur ersten Antragsfrist am 1. Juni 2019 eingehenden Projektanträge bewerten und eine Förderempfehlung gegenüber dem Vorstand des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste aussprechen.
Zur Umsetzung der neuen Aufgaben wurde unter Leitung von Frau Dr. Larissa Förster ein neuer Fachbereich beim Zentrum eingerichtet. Für diesen als auch für den neuen Förderbereich wurden aus dem Haushalt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien zusätzliche Mittel in Höhe von knapp 2 Mio. Euro bereitgestellt.
Weiterführende Informationen zum neuen Förderbereich „Kultur- und Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“ finden Sie hier.