Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste bewilligt 1,15 Millionen Euro für Projekte der Provenienzforschung - Förderbeirat hat sich konstituiert
Um die dezentrale Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut weiter zu fördern, stellt die jüngst gegründete Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste aktuell 17 Institutionen 1,15 Millionen Euro zur Verfügung.
Erstmals eine Unterstützung erhalten das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen, das Landesmuseum Mainz, das Museum Abteiberg in Mönchengladbach, die Städtische Galerie Karlsruhe sowie das Zentrum für Kulturwissenschaftliche Forschung Lübeck. Die Förderung der Projekte war zuvor von dem neu eingerichteten Förderbeirat der Stiftung empfohlen worden.
Die Vorsitzende des Stiftungsrats des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste, Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters, erklärt: „Die jetzt erfolgte Konstituierung des Förderbeirats unterstreicht die Dynamik des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste. Die Suche nach NS-Raubkunst hat für die Träger des Zentrums, also Bund, Länder und kommunale Spitzenverbände, oberste Priorität. Ich bin froh über die ungebrochen hohe Nachfrage nach Fördermitteln. Umso wichtiger sind die fachlichen Bewertungen, die der Förderbeirat unter der Leitung des Direktors des Centrum Judaicum, Dr. Hermann Simon, zu den beantragten Forschungsprojekten abgibt. Das Gremium kann so mit seinem Engagement und Sorgfalt wesentlich zur Aufarbeitung unserer schwierigen Geschichte beitragen.“
In den Genuss einer fortgesetzten Förderung für laufende oder neue Projekte kommen die Klassik Stiftung Weimar, die Universitätsbibliotheken Potsdam und Rostock, das Institut für Ethnologie an der Georg-August-Universität in Göttingen, das Institut für die Geschichte der deutschen Juden in Hamburg, die Staatsgalerie Stuttgart, das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte Oldenburg, das Münchener Stadtmuseum, die Kunsthalle Mannheim, die Städtischen Museen Freiburg, das Schlossmuseum Jever und das Heimatmuseum in Müllrose.
Die entsprechenden Empfehlungen sprach der Förderbeirat der Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste ebenfalls in seiner konstituierenden Sitzung am 21. Mai 2015 aus.
Der Förderbeirat besteht aus neun unabhängigen Experten aus den Bereichen Wissenschaft und Forschung sowie aus dem Museums- Bibliotheks- und Archivwesen. Die Anfang 2015 gegründete Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste hat ihren Sitz in Magdeburg. Stifter sind der Bund, die Länder und die kommunalen Spitzenverbände.