Die Provenienzprüfung von sechs Wandmalereien des Künstlers Wilhelm Kaulbach aus der ehemaligen Villa Dessauer in München

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
Dr. Cornelia Oelwein

E-Mailoelwein@t-online.de

Christine Bach M.A.

Tel.08921014048

E-MailChristine.Bach@blfd.bayern.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

In diesem Kurzprojekt soll die Provenienz von sechs Wandmalereien des Künstlers Wilhelm Kaulbach (1805-1874, ab 1866 Ritter von Kaulbach) untersucht werden. Bei den Objekten handelt es sich um Szenen aus dem Amor und Psyche-Mythos nach Apuleius, die sich in der Münchner Villa des jüdischen und zum katholischen Glauben konvertierten Rechtsanwalts Georg von Dessauer (1795-1870) befanden. Heute sind die Malereien, die irgendwann von den Wänden der Villa fachgerecht abgetragen wurden, im Besitz des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege (BLfD). Dort wurden sie 1977 als einvernehmlicher Eigentumsübergang vom Allgemeinen Deutscher Automobil Club (ADAC) erfasst. Der ADAC war 1947 im Besitz der Villa Dessauer und bekam drei der sechs Malereien durch den Münchner Central Collecting Point (CCP) ausgehändigt. Woher der Automobil Club jedoch die weiteren drei Fresken bekam, ist völlig unklar. Fest steht, dass die Alliierten drei Fresken in den Auslagerungsdepots der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen fanden und dass das Gesamtkonvolut anzunehmen ist eine kriegsbedingte Sicherungsmaßnahme von den Wänden der Villa abgetragen wurde. Das Projekt verspricht die Geschichte und die Besitzwechsel der Villa Dessauer sowie sechs ihrer Wandmalereien zu klären und die Objekte auf einen NS-verfolgungsbedingten Entzug zu prüfen.

(c) Bayerische Landesamt für Denkmalpflege