Erbenermittlung zu den Objekten der sogenannten Silberzwangsabgabe im Münchner Stadtmuseum

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Münchner Stadtmuseum
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
Dr. Regina Prinz

Tel.+49 (0) 89 233 27392

E-Mailregina.prinz@muenchen.de

Dr. Marius A. T. Wittke

E-Mailex.wittke@muenchen.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Münchner Stadtmuseum hat in den Jahren 1939 und 1940 210 Silberobjekte aus dem Bestand der sogenannten Silberzwangsabgabe beim Städtischen Leihamt erworben. Einige der damals betroffenen jüdischen Familien bemühten sich nach dem Krieg um die Rückgabe ihres Eigentums. Im Zuge dessen sind insgesamt 66 Silbergegenstände zu Beginn der 1950er Jahre an die Eigentümer restituiert worden. Heute befinden sich noch 144 Objekte im Bestand des Münchner Stadtmuseums. Trotz intensiver Forschungen konnten diese Silbergegenstände bisher nicht zurückgegeben werden.

Durch neue Aktenfunde ist es nun möglich, die Objekte im Museum dem Namen ihrer ehemaligen jüdischen Eigentümer zuzuordnen. Insgesamt sind 47 betroffene Familien identifiziert worden. Auf Basis dieser neuen Quellen möchte das Münchner Stadtmuseum nun die Nachfahren der Familien eruieren, um die Rückgabe der Silberobjekte auf den Weg zu bringen.

Zu Beginn des Projektes steht die systematische Durchsicht der maßgeblichen Archive und Wiedergutmachungsakten auf die nun vorliegenden Familiennamen. Durch diesen Aktenabgleich sollen die Familien eindeutig verifiziert werden. Parallel dazu läuft der Austausch mit Fachkolleg*innen vor Ort (Bayerisches Nationalmuseum, Jüdisches Museum, Public History, Stadtarchiv, Staatsarchiv, Hauptstaatsarchiv, Zentralinstitut für Kunstgeschichte) und dem New York State Department of Financial Services Holocaust Claims Processing Office (HCPO).

Nach der zweifelsfreien Identifizierung der Opferfamilien erfolgen die Recherchen zu deren Schicksalen, Nachkommen und Rechtsnachfolgern unter Nutzung der einschlägigen Datenbanken, Ancestry und Biografische Gedenkbücher sowie im Austausch mit Kolleg*innen. Anhand der gesammelten Daten werden Stammbäume erarbeitet, Ansprechpartner*innen ermittelt und schließlich Kontakt zu den Familien aufgenommen. Ziel ist die Restitution aller Silberobjekte aus der sogenannten Silberzwangsabgabe im Bestand des Münchner Stadtmuseums.

(c) Münchener Stadtmuseum