Erfassung von ca. 1200 Auktionskatalogen im Kunsthistorischen Institut Köln

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Kunsthistorisches Institut, Universität zu Köln
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
Dipl.-Bibl. Karin Dölle

Tel.+49 (0) 221 4702508

E-MailKarin.doelle@uni-koeln.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im Rahmen des 6-monatigen Forschungsprojektes sollten ca. 1200 Auktionskataloge aus der Zeit von 1933-1945 im Bestand des Kunsthistorischen Instituts, Abteilung Allgemeine Kunstgeschichte, Köln, EDV-erfasst und dokumentiert werden. Besondere Berücksichtigung erhielten die darin enthaltenen handschriftlichen Notizen (Annotationen) u.a. vom Kölner Kunsthändler Dr. Eduard Plietzsch.

Die Auktionskataloge lagerten bis kurz vor Beginn des Forschungsprojektes in einem feuchten Kellerraum und waren durch Schimmelbildung stark gefährdet. Im Zuge der anstehenden Sanierung und Ausräumung des Raumes war es erst möglich, die Kataloge aus dem Zeitraum 1933-1945 auszuwählen und zur weiteren Bearbeitung in der Bibliothek einzulagern. Die wissenschaftliche Bearbeitung des ausgewählten Teilbestandes sollte für die Provenienzforschung relevanten Fragen nachgehen. Es galt zu klären woher dieser Bestand stammt und welche zusätzlichen Informationen durch die Annotationen für die Forschung zugänglich gemacht werden könnten.

So ließen sich insgesamt 1098 ausgewählte Kataloge aus der Zeit 1933-1945 im Kunsthistorischen Institut der Universität zu Köln mit Hilfe der EDV erfassen. Sie sind seitdem über KUG (Kölner Universität Gesamtkatalog) online recherchierbar. Hinweise auf Annotationen, Schätzungs- oder Ergebnislisten lassen sich über ein Schlagwort abrufen. Die Auktionskataloge stammen zum Teil aus dem Bibliotheksbestand des Kunsthistorikers und Kunsthändlers Dr. Eduard Plietzsch (1886-1961), Berlin, Amsterdam/ Den Haag, Köln. Die handschriftlichen Kommentare darin hat größtenteils Plietzsch verfasst, der während der NS-Zeit in den Handel mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut maßgeblich involviert war und alle wichtigen Auktionen selbst besuchte. Die Annotationen sind überwiegend bei wertvollen Gemälden und herausragenden Kunstobjekten zu finden und liefern wichtige Zusatzinformationen zur Identifikation und Herkunft der Werke. Von den insgesamt 1098 Katalogen aus dem Zeitraum 1933-1945 haben 370 Kataloge handschriftliche Annotationen (z.B. Angaben zu erzielten Preisen, Besitzern, Käufern, Gutachten sowie zur kunsthistorischen Bewertung). 188 Kataloge enthalten Schätzungslisten zu den angebotenen Kunstwerken. Weitere 101 Kataloge weisen Ergebnislisten der Auktionen auf. 39 Auktionskataloge hatten Annotationen und eine Ergebnisliste. Weitere 69 Kataloge waren annotiert und verfügen zudem über eine Schätzungsliste. Damit weist dieser Bestand von Auktionskatalogen 1933-1945 viele zusätzliche Angaben auf und stellt für wissenschaftliche Recherchen und besonders die Provenienzforschung eine wichtige Informationsquelle dar.

Durchgeführt von Dr. Katja Terlau

E-Mail: info@kunst-recherche.de