NS-Raubgut in der SLUB (Erwerbungen nach 1945)

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Jana Kocourek

Tel.+49 (0) 351 4677 520

E-MailJana.Kocourek @ slub-dresden.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

In den nach 1945 inventarisierten Beständen der Sächsischen Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) finden sich Verdachts- und erwiesene Fälle von sogenanntem sekundärem NS-Raubgut. Mit deren Überprüfung wurde im Rahmen der ersten Projektphase im September 2017 begonnen.

Ausgangspunkt der Untersuchungen waren 600 verdächtige Provenienzmerkmale. Die Anzahl der betroffenen Bücher war nicht bekannt. In den ersten zwölf Monaten (September 2017August 2018) erhöhte sich die Zahl von 600 zu überprüfenden Merkmalen aufgrund weiterer in den Büchern auftretender Provenienzen (Parallelprovenienzen) auf knapp 1.000 Evidenzen, die sich nach heutigem Kenntnisstand auf mehr als 2.000 Bücher verteilen. Damit erweiterte sich der Untersuchungsgegenstand erheblich. Daher wurde beim Deutschen Zentrum Kulturgutverluste (DZK) erfolgreich ein Antrag auf Verlängerung des Projekts von September 2018 bis August 2020 gestellt.

Dessen Ziel ist es, die Identifizierung des NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturguts in der SLUB abzuschließen, Erben, Rechts- bzw. Funktionsnachfolger zu ermitteln und die Restitution der betreffenden Bücher einzuleiten. Die Recherchen erfolgen in den bekannten Ressourcen für historisch-biografische Forschungen. Zudem werden die gewonnenen Forschungsdaten transparent und nachhaltig dokumentiert und veröffentlicht. Die Rechercheergebnisse dokumentiert die SLUB durch das Erstellen von Normdatensätzen für Personen, Körperschaften und Werke in der Gemeinsamen Normdatei (GND) der Deutschen Nationalbibliothek (DNB), durch die Veröffentlichung identifizierter Merkmale in der Kollektion „Provenienzforschung in der Deutschen Fotothek sowie durch die Meldung von Funden an die „Lost Art-Datenbank. Sie stehen damit nicht nur weiteren Forschungsprojekten, sondern auch der interessierten Öffentlichkeit (z.B. Antiquariaten) zur Verfügung und sind nachnutzbar.

Die Ergebnisse der Recherchen werden auf der Projektseite der SLUB sowie in den Bestandsnachweisen der SLUB dokumentiert. Darüber hinaus werden die Funde an die „Lost Art-Datenbank gemeldet.

(c) Sächsischen Landesbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Dresden