Online-Datenbank zu den Akten der "Wiedergutmachungsämter von Berlin (B Rep. 025)" für die Provenienzforschung

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Landesarchiv Berlin
Bundesland:
Berlin
Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Ziel des Projektes war die Herstellung einer Online-Datenbank zu den Akten der „Wiedergutmachungsämter von Berlin (B Rep. 025) im Landesarchiv Berlin.

Die Online-Datenbank sollte es Provenienzforscherinnen und -forschern weltweit ermöglichen, eine orts- und zeitunabhängige Recherche der archivischen Quellenlage zu den Wiedergutmachungsverfahren durchzuführen. Interessierte sollten die Informationen zu den Akten möglichst schnell und in guter Qualität zur Verfügung haben, um erste Informationen über Personen und Vermögensinhalte zu gewinnen und damit den Rechercheaufwand, die Nützlichkeit der Archivquellen für das konkrete Forschungsvorhaben sowie die Notwendigkeit von Dienstreisen besser einschätzen zu können. Insgesamt sollte die Provenienzforschung mit Hilfe der Datenbank deutlich planbarer werden.

Im Landesarchiv Berlin wird mit den Verfahrensakten der „Wiedergutmachungsämter von Berlin eine der entscheidenden Quellen für die nationale und internationale Provenienzforschung verwahrt. Weltweit hatten hunderttausende Berechtigte auf Grundlage der gesetzlichen Regelungen zur Wiedergutmachung von NS-Unrecht entsprechende Anträge gestellt und ihre Ansprüche detailliert belegt. In zahlreichen Verfahrensakten der Wiedergutmachungsämter werden sowohl Bibliotheken und Sammlungen, als auch Zeichnungen, Gemälde und Werke der bildenden Kunst, antiquarische Möbel, Noten, Musikinstrumente u. a. konkret benannt und beschrieben.

Diese Informationen waren bislang nur über eine archivinterne, äußerst heterogene Kartei mit erheblichen Qualitätsdifferenzen aus den 1950er Jahren und über eine darauf basierende Archivdatenbank zugänglich.

Im Rahmen des Projektes sollten die Datensätze inhaltlich und redaktionell überprüft und gegebenenfalls korrigiert werden.

Bei Hinweisen auf Akteninhalte, die für die Provenienzforschung relevant werden könnten, sollten die entsprechenden Verfahrensakten eingesehen und daraus zusätzliche Informationen zu Kulturgütern, wie Kunstsammlungen, Bibliotheken und Antiquitäten erhoben werden.

Es waren über 480.000 Datensätze der archivinternen Datenbank des Landesarchivs Berlin zu prüfen und zu qualifizieren.

Dafür sind unter anderem mehrere Tausend Verfahrensakten direkt ausgewertet worden, es gab umfangreiche Rückgriffe auf die alte Behördenkartei der Wiedergutmachungsämter und zahlreiche Abgleiche von personenbezogenen Daten.

Am 1. September 2012 wurde das Projekt gestartet und auf der Internetseite des Landesarchivs bekannt gemacht.

Im Herbst 2012 wurde die Ankündigung auf H-Soz-Kult, www.lootedart.com und dem AFP-Portal eingestellt, so dass Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zeitnah über das Projekt informiert waren.

Wegen der qualitativ wie quantitativ herausragenden Bedeutung wurde das Projekt in den letzten Jahren mehrfach auf Symposien und Konferenzen präsentiert:

Das Projekt und die Webseite wurden am 9. April 2013 auf dem Treffen des Arbeitskreises für Provenienzforschung in Berlin vorgestellt.

Die Webseite wurde neben den anderen Quellen des Landesarchivs Berlin zur Provenienzforschung am 8. Mai 2013 in London auf dem Treffen des International Research Portal präsentiert und wurde auch unter dem Dach des Portals verlinkt.

Das Projekt wurde auf der Tagung „The West versus the east or the United Europe, die vom 8. Bis 9. Oktober 2013 im tschechischen Podebrady stattfand, vorgestellt. Der zum Vortrag gehörende englischsprachige Beitrag wurde in einem Sammlungsband veröffentlicht.

Außerdem erschien 2014 ein Beitrag im Jahrbuch des Landesarchivs Berlin.

(c) Landesarchiv Berlin

Veröffentlichungen:
Landesarchiv Berlin: WGA-Datenbank.