Projekt "Schloss Tutzing"

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Evangelische Akademie Tutzing
Bundesland:
Bayern
Ansprechpartner:
Dr. Kerstin Holme

E-Mailholme@ev-akademie-tutzing.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Schloss Tutzing liegt am Ufer des Starnberger Sees und beherbergt heute die Evangelische Akademie Tutzing, deren Träger die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ist. Das einjährig angelegte Forschungsprojekt widmet sich der Provenienzprüfung, der bis heute im Besitz von Schloss Tutzing befindlichen Kulturgüter und deren Untersuchung auf NS-verfolgungsbedingten Entzug. Historische Erwerbungskontexte und den damit verbundenen Veränderungen von Besitz- und Eigentumsverhältnissen sowie die Sammlungsgeschichte von Schloss Tutzing sind hinsichtlich möglicher Unrechtskontexte zu evaluieren.

Es ist nachzugehen, welche gegenwärtig im Besitz der Evangelischen Akademie Tutzing befindlichen Kulturgüter von den einstigen Vorbesitzern Marczell von Nemes, Albert Hackelsberger und Ida Kaselowsky bzw. Familie Oetker stammen.

Noch heute befinden sich zahlreiche Kunstobjekte und historische Einrichtungsgegenstände im Bestand des Schlosses, in den dazugehörigen Nebengebäuden sowie in der umliegenden Parkanlage. So mancher verborgene Schatz verbirgt sich vereinzelt in den Dachkammern und Kellergewölben des Schlossareals. Neben der Bestandsaufnahme der bis heute vorhandenen Kulturgüter - mit Ausnahme jener Werke, die nach 1945 entstanden sind - ist deren systematische Erforschung der Provenienzen und die Erstellung ihrer lückenlosen Dokumentation priorisierend vorzunehmen. In diesem Zusammenhang sind die komplexen Besitzerwechsel von Schloss Tutzing im Kontext historischer Unrechtsmaßnahmen zu prüfen und hier hinsichtlich der Vermutung eines verfolgungsbedingten Entzugs des Eigentums von Marczell von Nemes und der Verfolgung Albert Hackelsbergers zu eruieren.

© Evangelische Akademie Tutzing