Provenienz und Geschichte der Ethnologischen Sammlung Mylau/Reichenbach

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Museum Burg Mylau
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Sina Lorbeer-Klausnitz

PositionProjektleiterin

E-Mailsina.klausnitz@burgmylau.de

Lore Liebscher

PositionMitarbeiterin Provenienzforschung

E-Maillore.liebscher@burgmylau.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im ausgehenden 19. Jahrhundert begannen die beiden Naturkundevereine der Städte Mylau und Reichenbach umfangreiche ethnologische Sammlungen anzulegen. Die Herkunft eines großen Teils dieser Kulturgüter liegt in den ehemaligen deutschen Kolonien in Afrika und Ozeanien.

Im Projekt werden die Provenienzen von 112 Objekten mit der Herkunft Afrika (u.a. Namibia, Tansania, Kamerun und Südafrika) recherchiert, wobei vor allem die Erwerbsumstände, die Wege der Objekte in die Sammlungen sowie die beteiligten Personen beleuchtet werden. Dabei sollen Verdachtsmomente auf koloniale Unrechtskontexte ermittelt und vertiefend recherchiert werden.

Seit den 1980er befindet sich der überwiegende Teil der Sammlungen beider Naturkundevereine im Völkerkundemuseum in Dresden.

Untersucht wird daher auch der Austausch und die spätere Überlassung von Objekten und Sammlungsteilen an das Museum für Völkerkunde in Dresden. Hierbei werden besonders die im Rahmen der Zentralisierungsbemühungen der DDR stattgefundenen Transaktionen des Heimatmuseums Burg Mylau nach Dresden betrachtet.

Im Rahmen des Projektes soll zudem der Aufbau eines Netzwerkes mit den Herkunftscommunities und Institutionen wie Museen, Universitäten und Archiven in den Herkunftsländern initiiert werden. Dieses Netzwerk soll die Grundlage für eine gemeinsame Erforschung der Kulturgüter und für eine langfristige Zusammenarbeit mit Menschen aus den Herkunftsgemeinschaften und wissenschaftlichen Partner:innen der Herkunftsländer legen.

Die Staatlichen Ethnografischen Sammlungen Sachsen sind Kooperationspartner im Projekt.

(c) Museum Burg Mylau