Provenienz von kolonialzeitlichen Sammlungen aus Togo im Museum für Völkerkunde Dresden und im GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig (Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen)

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Silvia Dolz

PositionKustodin des Sammlungsbereichs Afrika an den Staatlichen Ethnographischen Sammlungen Sachsen (SES)

Tel.+49 (0)351 4914 3413

E-MailSilvia.dolz@skd.museum

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Acht Sammlungskonvolute mit rund 700 Objekten aus dem historischen Territorium Togo, die zwischen 1899 und 1939 als Ankäufe oder Schenkungen in die Museen für Völkerkunde in Dresden und Leipzig gelangten, stehen im Mittelpunkt dieses Provenienzforschungsprojektes. Ihr Erwerb stand im Zusammenhang der Aktivitäten deutscher Wissenschaftler, Händler, Kolonialbeamter und Missionare in Togo unter deutscher Kolonialherrschaft von 1884 bis 1919. Neben der Bestimmung der kulturellen Herkunft der Objekte sollen durch breite Archivrecherchen die Aufenthaltsorte und Tätigkeiten derjenigen Personen rekonstruiert werden, in deren Besitz die Objekte damals übergingen und die auf Grund ihrer speziellen Einbindung in den Kolonialdienst (z. B. Angehörige der Polizeitruppe, Teilnehmer an Expeditionen zur Gebietserweiterung). Besonderes Augenmerk erhalten dabei Objekte, die als kulturell sensible Objekte gelten können. Es stellt sich die Frage, wie und warum es gelang, derartige Sammlungen mit religiöser Bestimmung und eines streng kodierten Wissenskomplexes erwerben zu können.

Das Projekt verfolgt das Ziel, die genauen Erwerbsumstände von Kulturgut aus dem kolonialen Sammlungskontext „Togo zu rekonstruieren und international zu publizieren.

Wissenschaftler aus Togo, u. a. vom Staatsarchiv Togo in Lomé, und aus Bénin, Department of History and Archaeology an der University of Abomey-Calavi führen die Sammlungs- und Archivrecherchen in Deutschland, Togo und ggf. in Kamerun durch. Die Ergebnisse der Forschung sollen in der Online Collection der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden sowie in einem mehrsprachigen Forschungs-/Abschlussbericht den Herkunftsgesellschaften und der Fachöffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden.

(c) Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Staatliche Ethnographische Sammlungen Sachsen (SES)