Provenienzforschung in den Beständen der Gemälde und Bildwerke der Landesgalerie des Niedersächsischen Landesmuseums Hannover

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Niedersächsisches Landesmuseum Hannover
Bundesland:
Niedersachsen
Ansprechpartner:
Dr. Claudia Andratschke

PositionProvenienzforscherin / Sammlungen + Forschung

Tel.+49 (0) 511 98 07 624

E-Mailclaudia.andratschke@landesmuseum-hannover.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im Juni 2008 wurden vom Land Niedersachsen und der Landeshauptstadt Hannover zwei zunächst bis 2010 befristete halbe Stellen für Provenienzforschung eingerichtet, um abhängig von den aktuellen Eigentumsverhältnissen die 1933-45 in die Hannoverschen Sammlungen gelangten Objekte auf eine mögliche unrechtmäßige Herkunft hin zu untersuchen. Im Rahmen der für die Bestände aus dem Eigentum der Provinz Hannover/ des Landes Niedersachsen zuständigen und am Landesmuseum Hannover angesiedelten halben Stelle für Provenienzforschung wurden zunächst die notwendigen Grundlagen für eine systematische Untersuchung der Bestände der Gemälde und Bildwerke aus der ehemaligen Kunstabteilung, heute Landesgalerie, gelegt und nach Durchsicht der Inventare erste Objektgruppen mit auffälliger oder bedenklicher Provenienz identifiziert.

Das auf diesen Vorarbeiten aufbauende Projekt sollte die systematische Überprüfung und Dokumentation der Zugänge in den Beständen der Gemälde und Bildwerke der Landesgalerie für den Erwerbungszeitraum 1933-45 zu einem vorläufigen Abschluss bringen und die Suche nach NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut auf die nach 1945 in die Sammlung gelangten Erwerbungen, Überweisungen und Inventarisierungen ausdehnen. Gegenstand des Projekts waren die rund 700 Gemälde und Bildwerke aus dem Eigentum des Landes Niedersachsen, die nach 1933 durch Ankauf, Stiftung oder Überweisung in die Kunstabteilung, seit 1950 Landesgalerie, des Landesmuseums Hannover gelangt sind und die eine ungeklärte oder lückenhafte Provenienz oder im Zeitraum zwischen 1933 und 1945 Besitzerwechsel aufweisen. Primäres Ziel war eine möglichst lückenlose Dokumentation der Provenienzen als Voraussetzung für die Identifizierung und Offenlegung von unrechtmäßigen Besitzverhältnissen. Kunstwerke, bei denen ein NS-verfolgungsbedingter Entzug vermutet oder festgestellt wird, sollten nach Maßgabe der Erklärungen der Washingtoner Konferenz über Vermögenswerte aus der Zeit des Holocaust vom 03.12.1998 und der Bundesregierung, der Länder und der kommunalen Spitzenverbände vom 09.12.1999 an die Berechtigten oder deren Erben restituiert und zu diesem Zweck wie Objekte mit ungeklärter Herkunft bei der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste, Magdeburg, gemeldet und unter http://www.lostart.de sowie auf der Homepage des Landesmuseums veröffentlicht werden.

(c) Niedersächsischen Landesmuseums Hannover