Provenienzforschung in der außereuropäischen anthropologischen Sammlung der Universitätsmedizin Rostock

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
  • Arbeitsbereich Geschichte der Medizin, Universitätsmedizin Rostock
  • Institut für Anatomie, Universitätsmedizin Rostock
Bundesland:
Mecklenburg-Vorpommern
Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Ekkehardt Kumbier

E-Mailekkehardt.kumbier@med.uni-rostock.de

Dr. phil. Anna-Maria Begerock

E-Mailanna-maria.begerock@med.uni-rostock.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Der Arbeitsbereich Geschichte der Medizin und das Institut für Anatomie der Universitätsmedizin Rostock untersuchen die Sammlung außereuropäischer menschlicher Schädel, die sich seit ca. 150 Jahren im Anatomischen Institut befinden.

In der Vorbereitungsphase des Projektes wurden die Schädel in einem Katalog erfasst. Die erste Projektphase gilt der Recherche in Archiven für ein Gründungsdatum der Sammlung sowie zu Hinweisen auf Sammler. Dies ist insbesondere wichtig, um Erwerbsumstände und -praktiken hinsichtlich der vermuteten Unrechtskontexte evaluieren zu können. Die Recherchen werden interdisziplinär unterstützt durch Mitarbeit*innen der Anthropologie und Rechtsmedizin.

Am 05.03.2021 findet ein Workshop statt zu den aktuellen Herausforderungen bei der Provenienzforschung mit menschlichen Überresten aus kolonialen Kontexten in Universitätssammlungen. Expert*innen werden von ihren Erfahrungen berichten und ihre Perspektiven zur Diskussion stellen, auch im Hinblick auf den ethisch guten Umgang mit „Human Remains. Als Nachbereitung werden eine Online-Publikation und eine Handreichung zu diesem Thema angestrebt. Der Workshop dient auch der Vernetzung mit Wissenschaftler*innen, die in vergleichbaren Sammlungen tätig sind.

Ebenfalls wird der Kontakt zu den Herkunftsgesellschaften ausgebaut, um über den weiteren Umgang mit der Sammlung zu diskutieren. Auch wird in der studentischen Lehre die Wichtigkeit der Provenienzforschung für die Auseinandersetzung mit der eigenen Sammlungsgeschichte vermittelt, sodass eine langfristige Sensibilisierung für dieses Thema erreicht werden kann.

Durch Publikationen werden die Ergebnisse des Projektes transparent nachvollziehbar gemacht. Die Webseite des Arbeitsbereiches Geschichte der Medizin informiert zweisprachig (deutsch-englisch) über das Projekt. Für eine nachhaltige Verbesserung des Umgangs mit den Schädeln in der Sammlung wird die Ausstellung abgeändert und eine Sonderausstellung gezeigt, um den Umgang mit Human Remains in der Vitrine neu zu überdenken.

(c) Arbeitsbereich Geschichte der Medizin / Institut für Anatomie, Universitätsmedizin Rostock.