Provenienzforschung zu außereuropäischen Objekten in der Kunstsammlung Herbert M. Gutmanns, Berlin/Potsdam

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Francis FitzGibbon in Kooperation mit Facts & Files (Berlin)
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Beate Schreiber

PositionFacts & Files – Historisches Forschungsinstitut Berlin

E-Mailschreiber@factsandfiles.com

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Herbert Max Magnus Gutmann wurde am 15. Oktober 1879 in Dresden geboren. Sein Vater Eugen gründete im Jahr 1872 die Dresdner Bank AG. Herbert M. Gutmann war bis 1931 Vorstandsmitglied der Dresdner Bank und Vorstandsvorsitzender der Deutschen Orientbank. Als Connoisseur sammelte er Kunst des Rokoko, Islamische Kunst, ostasiatische Objekte und Porzellan. Ab 1933 wurde Herbert M. Gutmann als Jude verfolgt und musste 1934 seine Kunstsammlung bei Paul Graupe versteigern. Diese Auktion ist als verfolgungsbedingt zu charakterisieren.

Das einjährige Forschungsvorhaben soll die außereuropäischen Objekte der Sammlung Gutmanns identifizieren und ihren Verbleib ermitteln. Über diese 327 Objekte liegen bislang nur wenige Informationen vor. Die Daten zu den Objekten beruhen meist auf Angaben in Ausstellungskatalogen und im Auktionskatalog von Graupe. Durch spätere Neudatierungen und veränderte Zuschreibungen bei den überwiegend dreidimensionalen Objekten sind diese bislang schwer zu identifizieren. Durch Archivrecherchen, vor allem in Korrespondenzen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit Kuratoren, Museen und Kunsthändlern, sollen die Erwerbsumstände und der Verbleib der außereuropäischen Objekte ermittelt und ihre Beschreibungen dokumentiert werden. Die Recherchen sollen die Objekte zudem lokalisieren und die Eigentümer nach 1934 identifizieren. Als Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen die 327 Lost Art-Meldungen ergänzt und ein Artikel zu den Archivüberlieferungen zu den außereuropäischen Objekten publiziert werden. Das Projekt wird in Kooperation mit dem Museum für Asiatische Kunst, dem Museum für Islamische Kunst und dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz (SMB) durchgeführt. Diese bieten fachliche Unterstützung und Beratung bei der Konzeption der Recherchen sowie bei der Bewertung und Einordnung von Objekten.

(c) Facts & Files