Provenienzforschung zur Sammlung von Kurt und Gertrud Schülein, Stuttgart und Bopfingen

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Steve Krause in Kooperation mit Facts & Files Berlin
Bundesland:
Berlin
Ansprechpartner:
Beate Schreiber, Facts & Files Historisches Forschungsinstitut Berlin

Tel.+49 (0) 30 480 986 20

E-Mailschreiber@factsandfiles.com

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Der Unternehmer Kurt Schülein stellte gemeinsam mit seiner Frau Gertrud eine Kunstsammlung zusammen, zu der u. a. Gemälde von Künstlern des 19. Jahrhunderts gehörten.

Das Forschungsprojekt hat das Ziel, die Kunstsammlung von Kurt und Gertrud Schülein, Bopfingen und Stuttgart, zu rekonstruieren, die Verlustumstände zu dokumentieren und den Verbleib der Kunstwerke zu ermitteln sowie das Verfolgungsschicksal der Familie zu recherchieren. Facts & Files arbeitet dabei mit dem Enkel Kurt Schüleins zusammen.

Kurt Schülein wurde am 16. Dezember 1891 als Sohn von Josef und Ida Schülein in München geboren. Er nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil. Seine Schwester Franziska heiratete den Münchner Kunsthändler Theobald Heinemann, dessen Vater 1872 die Galerie D. Heinemann gegründet hatte. Kurt Schülerin heiratete Gertrud Weil, die Tochter des Fabrikanten Carl Weil. In dessen Unternehmen „Leim- Collagen- und Degras Werke Veit Weil in Bopfingen bei Stuttgart, trat Kurt Schülein ein.

Die Familie wurde ab 1933 als Juden verfolgt. Sowohl die Unternehmensbeteiligungen als auch Grundeigentum wurde ab 1933 zwangsweise verkauft. Kurt Schülein und seine Familie konnten 1938 aus Deutschland über die Niederlande in die USA fliehen. Sie lebten ab Oktober 1938 in New York City.

Als Teil des Umzugsgut für ihre Emigration in die USA verpackten Kurt und Gertrud Schülein auch einige Gemälde, die offenbar 1941 in Amsterdam beschlagnahmt wurden. Nach der Emigration befanden sich in beiden Häusern der Schüleins in Bopfingen und in Stuttgart Einrichtungsgegenstände, die nicht verpackt wurden, sondern dort konfisziert worden waren.