Provenienzrecherche Bibelsammlung Remy (Betzdorf/Sieg)

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Westfälische Wilhelms-Universität Münster
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
Nina Meyer-Pachur

PositionAbteilungsleitung Dez. 6.2, Rechtsfragen der Forschungsförderung, Patente

Tel.+49 (0) 251 83 22350

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU) hat im Jahre 2010 mit finanzieller Unterstützung verschiedener Institutionen die sog. „Bibelsammlung Remy des Sammlers Walter Remy von diesem erworben. Die Sammlung umfasst lateinische, syrische, hebräische und griechische Bibeln, sowie Inkunabeln und Polyglotten. Die ältesten Bibeln dieser Sammlung stammen aus dem 15. Jahrhundert.

Vor dem Ankauf der Bibelsammlung wollte die WWU sicherstellen, dass die Bibeln nicht Gegenstand eines unrechtmäßigen Besitzwechsels, insbesondere im Zeitraum von 1930 1950, gewesen sind.

Im Mai 2009 untersuchten daher die Wissenschaftlerinnen Annekathrin Genest und Susanne Marquardt im Hause von Herrn Remy ca. 100 z.T. mehrbändige Bibeln auf Provenienzspuren, dokumentierten diese und sprachen mit Herrn Remy über die Umstände der Erwerbung.

Herr Remy selbst hat seine Sammlungstätigkeit und den Ankauf von Bibeln aus dem antiquarischen Buchhandel und auf Auktionen erst nach 1950 aufgenommen, daher waren vor allem Vorprovenienzen Gegenstand der Untersuchung.

Ergebnis der Provenienzrecherche war, dass bezüglich der Bibeln, die Gegenstand der Untersuchung waren, keine namentlichen Hinweise auf einschlägige, aus der Literatur zur Provenienzforschung oder aus den Lost-Art-Datenbanken bekannte, am Kunst- und Bücherraub beteiligte NS-Körperschaften, Institutionen, Firmen und Privatpersonen bzw. deren Opfer ermittelt werden konnten.

Diese Kurzbeschreibung beruht überwiegend auf dem Bericht „Provenienzrecherche Sammlung Remy (Betzdorf/Sieg) von Annekathrin Genest und Susanne Marquardt vom 16. Juni 2009.