Provenienzrecherche Kunstsammlung Paul Geipel (1869-1956)

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau
Bundesland:
Sachsen
Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Der Dresdener Mediziner und Kunstsammler Prof. Dr. Paul Geipel (1869-1956) hat seine umfangreiche Sammlung zwischen 1900 und 1955 aufgebaut. In den Jahren von 1943 bis 1957 gelangten mehrere Schenkungen von ihm in den Bestand des Glauchauer Museums. Darunter finden sich 160 Gemälde, 6.500 graphische Blätter, 400 Skulpturen und Plastiken (inkl. Medaillen und Plaketten), 90 kunsthandwerkliche Arbeiten, 3.500 Mineralien, 500 Glasplattennegative und 2.500 Positive sowie eine Gelehrtenbibliothek mit etwa 20 bibliophilen Bänden des 15. bis 18. Jahrhunderts. Diese Objekte resultieren aus der ca. 50-jährigen Sammeltätigkeit Geipels und bilden heute das Herzstück der Kunstsammlung im Schloss Glauchau. Es ist erwiesen, dass er zwischen 1933 und 1945 Stücke im Kunsthandel erworben hat. Diese Erwerbungen werden im Rahmen der Provenienzforschung untersucht, um Klarheit darüber zu erlangen, ob möglicherweise ein jüdischer Vorbesitz und damit ein Verdacht auf Raubkunst vorliegt. Dies trifft ebenso für die Werke zu, die Geipel nach Kriegsende von Sammlern erworben hat, die ihrerseits zwischen 1933 und 1945 Erwerbungen getätigt haben. Teile seiner Sammlung gab Paul Geipel auch an das Museum der bildenden Künste in Leipzig, das seinen Geipel-Bestand bereits aufgearbeitet und Werke an jüdische Familien restituiert hat.

Die Kunstsammlung Paul Geipel umfasst heute im Glauchauer Museum ca. 10.000 Objekte. Im Mittelpunkt der Provenienzforschung stehen zunächst 145 Objekt aus der Gemälde- und Graphiksammlung, die Geipel in dem für das Projekt relevanten Zeitraum ab 1933 erworben hat.

(c) Museum und Kunstsammlung Schloss Hinterglauchau

Ausstellungen:
Wer bist du - und wenn ja, woher? Provenienzforschung in der Sammlung Paul Geipel