Provenienzrecherche zu ausgewählten Gemälden und Plastiken aus dem Lindenau-Museum Altenburg

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Lindenau-Museum Altenburg
Bundesland:
Thüringen
Ansprechpartner:
Sarah Kinzel

Tel.+49 (0) 3447 8955 3

E-Mailkinzel@lindenau-museum.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
bis
Beschreibung:

Das Lindenau-Museum Altenburg geht auf eine Stiftung des Astronomen, Staatsmanns, Sammlers und Mäzens Bernhard August von Lindenau (17791854) zurück. Lindenaus Kunstsammlung, die insbesondere frühitalienische Tafelmalerei sowie antike Vasen, Gipsabgüsse und eine umfangreiche Kunstbibliothek umfasste, war seit 1848 öffentlich zugänglich und bildet noch heute den Kernbestand des Museums. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf Malerei, Grafik und Plastik des späten 19. Jahrhunderts und der klassischen Moderne. Die Stärkung dieses Bereichs lag Hanns-Conon von der Gabelentz, der das Lindenau-Museum von 1945 bis 1969 leitete, besonders am Herzen. Er bemühte sich um einen systematischen Ausbau der Sammlung und kaufte in den 1950er Jahren zahlreiche Werke, vor allem bei Kunsthändlern aus Leipzig und Dresden, aber auch bei Privatpersonen aus Altenburg und Umgebung. Fragen der Provenienz waren für Gabelentz dabei nur von Interesse, wenn sie die Zuschreibung an einen bestimmten Künstler oder die Identifikation dargestellter Persönlichkeiten ermöglichten. Eine „zweifelhafte Herkunft im Sinne von NS-Raubkunst scheint ihn indes kaum beunruhigt zu haben und führte jedenfalls nicht dazu, von einmal ins Auge gefassten Erwerbungen Abstand zu nehmen. Unter diesen Umständen ist eine Prüfung der Kunstwerke, die während seiner Amtszeit ins Museum gelangten, besonders angezeigt. In einem ersten Schritt sollen deshalb die Neuzugänge an Gemälden und Plastiken zwischen 1933 und 1955 untersucht werden. Zu den Kunsthändlern und Agenten, mit denen Gabelentz wiederholt zusammenarbeitete, gehören Franke, Giesecke und Heyne in Leipzig sowie Kühl in Dresden. Besonderes Augenmerk liegt überdies auf den Erwerbungen von dem Kunsthistoriker Hans Albrecht von der Gabelentz und dem Altenburger Kunsthändler Julius Brauer sowie von Frieda Staniszewski aus Mehmels bei Meiningen, die dem Lindenau-Museum jeweils Konvolute von über zehn Werken vermachten bzw. verkauften.

(c) Lindenau-Museum Altenburg