Provenienzrecherche zu den Beständen der Graphischen Sammlung des Saarlandmuseums

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Saarlandmuseum Saarbrücken
Bundesland:
Saarland
Ansprechpartner:
Dr. Eva Wolf

Tel.+49 (0) 681 9964 211

E-Maile.wolf@saarlandmuseum.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Die Graphische Sammlung des Saarlandmuseums umfasst insgesamt rund 12.000 Blätter, darunter finden sich ca. 3.200 Handzeichnungen, Pastelle und Aquarelle. Von diesem Zeichnungsbestand sind ca. 1.300 Objekte in dem Zeitraum vom ausgehenden 19. Jahrhundert bis 1945 entstanden.

Von diesem Bestand untersucht das Projekt zunächst die Eigentumsgeschichte von ca. 750 Zeichnungen von Max Slevogt (ca. 525), Ernst Ludwig Kirchner (186), Max Pechstein (17) und Erich Heckel (15).

Ein großer Teil der Zeichnungen von Max Slevogt und Ernst Ludwig Kirchner ist mit der saarländischen Privatsammlung Kohl-Weigand im Jahre 1980 in das Eigentum der Stiftung gelangt. Zu dieser Sammlung haben sich laut Auskunft der Vorbesitzer keinerlei Ankaufsunterlagen erhalten. Im Zusammenhang mit der bereits erfolgten Untersuchung der Herkunftsgeschichte des Gemäldebestandes hat sich erwiesen, dass Franz Josef Kohl-Weigand auch auf Auktionen gekauft hat, auf denen jüdischer Kunstbesitz „verwertet wurde. Andererseits war Franz Josef Kohl-Weigand, ebenso wie sein Vater Heinrich Kohl, jedoch noch persönlich mit Max Slevogt bekannt. Aus dem überlieferten Schriftverkehr ist bekannt, dass ein Teil der Blätter ihnen von den Künstlern selbst geschenkt oder verkauft wurden. Die Quellenlage zu Max Slevogt erweist sich mit umfangreichem Schriftverkehr mit den Verlegern und Kunsthändlern sowie Notizbüchern, die den Verkauf von Gemälden, aber auch von Zeichnungen und Druckgraphiken dokumentieren, als außerordentlich gut. Sie bildet daher einen wesentlichen und vielversprechenden Ansatzpunkt für die Provenienzrecherche zu den Zeichnungen des Künstlers.

Prinzipien, Methoden und aktuelle Ergebnisse der geleisteten Provenienzforschung sollen wie schon in den vorangegangenen Jahren kontinuierlich durch museumspädagogische Angebote sowie Seminar- und Vortragsveranstaltungen einem breiten Publikum vermittelt werden. Eine entsprechende Pressearbeit wird diese Maßnahmen begleiten.

Über das Projekt, seinen Verlauf und seine Resultate wird auch auf der Website der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz informiert werden.

Außerdem soll der 2017 eingerichtete Ausstellungsteil der Sammlungspräsentation der Modernen Galerie zum Thema Provenienzforschung mit dem Titel „Bilder / Schicksale im Lichte künftiger Forschungsergebnisse aktualisiert werden.

(c) Stiftung Saarländischer Kulturbesitz