Provenienzrecherche zu human remains aus deutschen Kolonien in der Anatomischen Sammlung Jena

Förderbereich:
Koloniale Kontexte
Zuwendungs­empfänger:
Friedrich-Schiller-Universität Jena. Anatomische Sammlung (Institut für Anatomie)
Bundesland:
Thüringen
Ansprechpartner:
Dr. Ulrike Lötzsch

Tel.0049 3641 9-396110

E-MailUlrike.Loetzsch@med.uni-jena.de

Prof. Dr. Dr. Christoph Redies

Tel.0049 3641 9-396120

E-MailChristoph.Redies@med.uni-jena.de

Projekttyp:
Kurzfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Im Projekt wird zu mindestens zwölf Überresten von Individuen mit (vermuteter) Herkunft aus Afrika und Papua-Neuguinea geforscht. Es handelt sich um zwei Skelette von Menschen, die möglicherweise als sogenannte „Kammermohren“ nach Europa verschleppt wurden, sowie um mindestens zwei Schädel aus der Kolonie Deutsch-Südwestafrika. Außerdem sind acht mit Lehm überformte sogenannte „Ahnenschädel“ aus der Sepik-Region zu untersuchen. Bereits bekannte bzw. vermutete Abgeber der Überreste sind der Mediziner Werner Eilers und der Zoologe und Forschungsreisende Leonhard Schultze-Jena. Beide hatten nachweislich Zugriff auf human remains aus dem Kontext des Genozids an den Herero und Nama im heutigen Namibia 1904-1908, Schultze-Jena war zudem 1910/11 auf Forschungsreise in Neuguinea. Ausgehend von den überlieferten Sammlungskatalogen sollen umfangreiche Archivrecherchen Informationen zu Herkunft und Biographien der Individuen ermitteln. Zugleich ist es Ziel des Projekts, vertiefte Kenntnisse über die relevanten Sammlungsnetzwerke um Eilers und Schultze-Jena zu gewinnen. Die Projektergebnisse werden die Grundlage für den weiteren Umgang mit den untersuchten human remains und ggf. ihre Repatriierung bilden.

(c)  Friedrich-Schiller-Universität Jena, Anatomische Sammlung (Institut für Anatomie).