Provenienzrecherchen zu den Erwerbungen der Grafischen Sammlung des Museums der bildenden Künste Leipzig zwischen 1933 und 1945

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Museum der Bildenden Künste Leipzig
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Dr. Ulrike Saß

PositionWissenschaftliche Mitarbeiterin Provenienzforschung

Tel.+49 341 216 999 62

E-Mailulrike.sass@leipzig.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Das Museum der bildenden Künste Leipzig ging aus dem 1837 gegründeten Kunstverein der Stadt hervor. Der designierte Museumsbau wurde 1858 fertig gestellt. Darin waren der städtische Kunstbesitz sowie die Sammlung des Kunstvereins gemeinsam aufbewahrt und verwaltet. Die heutige Museumssammlung ist maßgeblich durch bedeutende bürgerliche Stiftungen geprägt. Sie umfasst aktuell ca. 4.600 Gemälde, 1.800 plastische Werke, 5.000 Photographien und 70.000 Arbeiten auf Papier.

In den Inventarbüchern der Graphischen Sammlung des Museums sind 1.943 Eingänge für den Zeitraum von 1933 bis 1945 handschriftlich verzeichnet. Dabei handelt es sich um Zeichnungen, Aquarelle und Druckgraphiken. 750 davon sollten in dem Forschungsvorhaben einer eingehenden Provenienzprüfung unterzogen werden, um NS-verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut zu ermitteln. Die Auswahl der zu prüfenden 750 Arbeiten auf Papier aus dem Gesamtbestand erfolgte nach folgenden drei Kriterien: es sollten Erwerbungen geprüft werden, die die Graphische Sammlung im Zeitraum von 1933 bis 1945 über den Leipziger Kunsthandel (195) und aus Leipziger oder Dresdner Privatbesitz (ca. 400) getätigt hatte sowie alle Überweisungen, die das Museum aus städtischem Kontext erhielt (155).

Ein Fokus der Forschungen sollte auf den Aktivitäten des Leipziger Kunsthandels liegen. Hier sind insbesondere die Galerien und Auktionshäuser C.G. Boerner, Curt Naubert, Carl Beyer & Sohn, F.W. Haschke und Willy Franke zu nennen. Für die Überweisungen an das Museum sind vor allem drei Institutionen von Interesse gewesen, nämlich das Stiftungsamt, der Rat der Stadt und das Städtische Leihamt. Hinsichtlich der Erwerbungen aus Privatbesitz sollten ausschließlich Leipziger Bürgerinnen und Bürger in den Blick genommen werden sowie der umfangreiche Nachlass der Dresdnerin Adda von Helldorff. Als ein weiteres Ziel war im Antrag die systematische Eingruppierung der insgesamt fast 2000 Erwerbungen für die Graphische Sammlung im Zeitraum von 1933 bis 1945 in das Ampelsystem formuliert.

(c) Museums der bildenden Künste Leipzig