Recherche zur Provenienz eines Schädels aus Ostafrika und zu einem verschollenen Dokumentenbestand (Sammlung Lothar von Trotha)
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Im Depot des Rautenstrauch-Joest-Museums befindet sich ein menschlicher Schädel aus der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Ostafrika aus dem Nachlass Lothar von Trothas. Die unklare Identität und Herkunft des/der Verstorbenen sollte im Zuge dieses Forschungsvorhabens näher geklärt werden. Die Projektarbeit stützte sich auf das der Forschung bisher nicht zugängliche Tagebuch Trothas aus DOA, das im Ganzen etwa 2.000 handbeschriebene Seiten umfasst und das vollständig entziffert und zu Teilen transkribiert wurde.
Direkte Hinweise auf den/die Verstorbene fanden sich zwar nicht, es ließen sich jedoch vier Hypothesen in Bezug auf den Ort des anzunehmenden Grabraubes und die Identität des/der Verstorbenen formulieren. Der menschliche Schädel könnte erstens aus einer Begräbnisstätte in der Nähe von Rumonge im südlichen Burundi, zweitens aus einer Höhle auf der Insel Bussira (Musira/Musila) im nordwestlichen Tansanias oder drittens von der Insel Kisiwa cha Toten vor Tanga im nordöstlichen Tansania entwendet worden sein. Viertens ist weiterhin nicht auszuschließen, dass der Schädel von einem bisher gänzlich unbekannten Ort stammt. Da der betreffende menschliche Schädel in Trothas Aufzeichnungen, die auf seine Dienstzeit in DOA beschränkt blieben, nicht erwähnt wurde, ist es auch möglich, dass er erst im Anschluss an Trothas Rückkehr nach Deutschland in dessen Besitz gelangte.
(c) Rautenstrauch-Joest-Museum