Rekonstruktion der Provenienzen für Erwerbungen 1933-1945

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Städtische Galerie Dresden - Kunstsammlung
Bundesland:
Sachsen
Ansprechpartner:
Johannes Schmidt

Tel.+49 (0) 351 488 73 54

E-Mailjohannes.schmidt@galerie-dresden.de

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Ziel war die Klärung der Herkunft der bis 1945 in den Besitz der Stadt Dresden gelangten Kunstwerke. Voraussetzung war die Rekonstruktion des zu den Kriegsverlusten gehörenden Inventars der städtischen Kunstsammlung.

Insgesamt handelte es sich um 4.865 erworbene Kunstobjekte (659 Gemälde, 2.093 Zeichnungen und Aquarelle, 1.966 druckgrafische Blätter und 147 plastische Objekte). Anhand der Verwaltungsberichte der Stadt konnte der Zugang von 115 Gemälden, 196 Zeichnungen und Aquarellen, 101 Druckgrafiken und 20 plastischen Objekten nachgewiesen werden.

Ausgewertet wurden daraufhin Akten des Dresdner Stadtarchivs, u.a. das Rechnungsarchiv zu den Kunstankäufen der Städtischen Sammlungen von 1890 bis 1939, die Verkaufsbücher der Dresdner Künstlervereinigung für 1916 bis 1935, Stiftungsakten über Schenkungen und Beteiligungen an Kunstkäufen sowie Akten der Hauptkanzlei, besonders zu Unterstützungskäufen von notleidenden Künstlern und zu Erwerbungen aus Kunstausstellungen.

Im Sächsischen Hauptstaatsarchiv, dem Deutschen Kunstarchiv Nürnberg und dem Zentralarchiv der Staatlichen Museen Berlin wurden Recherchen zu kunstfördernden Stiftungen und zu Kunsthändlern unternommen, die Objekte an das Dresdner Stadtmuseum verkauft haben. Außerdem wurden Ausstellungskataloge seit 1860 gesichtet.

Insgesamt konnte für 425 von 659 Gemälden, 1.414 von 2.093 Zeichnungen und Aquarellen, 683 von 1.966 druckgrafischen Arbeiten sowie 61 von 147 plastischen Objekten entweder der Nachweis über den Erwerb oder Indizien zur Provenienz erbracht werden. Zusätzlich wurden für 1.095 im Werke unserer Verlustliste Nachrichten zur Herkunft gefunden.

Zu 1.325 Gemälden, Aquarellen, Druckgrafiken, Zeichnungen und Skulpturen aus dem nicht musealisierten Kunstbestand der Stadt wurden Erwerbsnachweise gefunden. Häufig gelangten Werk-Konvolute in städtischen Besitz und sind lediglich der Anzahl nach verzeichnet. Für diese Objekte ließ sich eine genaue Provenienz nicht klären.

Hinweise auf verfolgungsbedingt entzogenes Kulturgut ergaben sich für den untersuchten Teil des Bestandes nicht.

(c) Städtische Galerie Dresden