Sammlungsrekonstruktion August, Serena und Erich Lederer

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Ralf Jacobs, Paderborn
Bundesland:
Nordrhein-Westfalen
Ansprechpartner:
Beate Schreiber

PositionFacts & Files – Historisches Forschungsinstitut Berlin

E-Mailschreiber@factsandfiles.com

Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Serena Lederer wurde 1867 in Budapest geboren und heiratete 1892 in Böhmisch-Leipa den Großindustriellen August Lederer. Das Paar galt als Förderer der Künstler der Wiener Sezession und sammelte auf Initiative von Serena Lederer insbesondere Werke Egon Schieles und Gustav Klimts. Die bedeutende Sammlung der Familie wurde ab 1938 beschlagnahmt und teilweise zerstört.

Während der Durchsuchung der Wohnung Serena Lederers im März 1938 wurden von der Gestapo Teile der Sammlung, vornehmlich Handzeichnungen und Aquarelle, geplündert. Seither gelten 1.400 Werke von Klimt bis Rodin als verschollen. Der Rest der in Österreich verbliebenen Kunstsammlung wurde Ende 1939 offiziell von der Gestapo konfisziert.

Die Untersuchungen konzentrieren sich dabei auf die 1.440 Werke, die 1938 bei der Durchsuchung der Wohnung geraubt worden waren.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Untersuchung des Verfolgungskontextes der Familie Lederer, insbesondere die „Arisierung des weiteren Vermögens der Familie, da es möglicherweise Zusammenhänge zwischen den „Arisierungen und dem Verbleib der Kunstsammlungen gibt.

Die Rekonstruktion der Sammlung beinhaltet eine systematische Aufbereitung und Auswertung der bisher bekannten Dokumente und Archivalien. Darauf aufbauend werden Bankunterlagen und Versicherungsdokumente in der Schweiz, Deutschland und Österreich ermittelt, die Informationen zur Sammlung Lederer enthalten.

(c) Ralf Jacobs