Systematische Provenienzforschung zu den Erwerbungen des Martin von Wagner-Museums (Neuere Abteilung) der Julius-Maximilians-Universität Würzburg ab 1933

Förderbereich:
NS-Raubgut
Zuwendungs­empfänger:
Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Institut für Deutsche Philologie
Forschungseinrichtung:
Martin von Wagner-Museum
Bundesland:
Bayern
Projekttyp:
Langfristig
Projektlaufzeit:
bis
Beschreibung:

Ziel des Projekts ist es, die Provenienzen der Werke der Neueren Abteilung (Gemäldegalerie) des Martin von Wagner-Museums der JMU systematisch aufzuarbeiten, da sich mehrere Verdachts-fälle ergeben haben. Zum einen werden die Provenienzen von zehn zwischen 1933 und 1945 vom Museum erworbenen und noch heute in der Sammlung vorhandenen Werken aufgearbeitet. Diese Recherchen gehen einher mit der Aufarbeitung der Geschichte der ‚arisierten Würzburger Kunsthandlung Seligsberger. Zum anderen werden 57 Objekte der Gemäldesammlung, die zwischen 1945 und 1998 erworben wurden, hinsichtlich ihrer Provenienzen überprüft. Diese Eingrenzung erfolgte unter Ausschluss von Objekten, die von den jeweiligen Künstlern oder deren direkten Nachfahren eingeliefert wurden. Bei weiteren Verdachtsmomenten erfolgt eine unmittelbare Aufarbeitung dieser Fälle. Schließlich wird im Zuge des Projekts die bislang kaum be-kannte Geschichte des Martin von Wagner-Museums, des ältesten Museums Unterfrankens, in der NS-Zeit erforscht.

Damit wird an der Universität Würzburg als öffentlicher Forschungseinrichtung mit eigenen Sammlungen und Museen, an der zuvor keine systematische Provenienzforschung stattgefunden hat, zugleich das Bewusstsein für deren Bedeutung nachhaltig gestärkt. Dies geschieht nicht nur in der Forschung, sondern auch in der Lehre, indem die im Rahmen dieses Projekts gesammelten Erkenntnisse und Erfahrungen in verschiedene Lehrveranstaltungen zur Forschungspraxis und -methodik im MA-Studiengang „Sammlungen Provenienz Kulturelles Erbe sowie in weitere kunsthistorische und museologische Studiengänge im Sinne der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses einfließen. Diesbezüglich ist auch die Vergabe entsprechender Themen für Abschlussarbeiten vorgesehen.

(c) Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Institut für deutsche Philologie